Maloche gegen Palmauftrieb
TuS Marienborn | Bei der Fundamentalkritik, die Kayhan Cakici in den vergangenen Wochen nach einigen Partien an der Leistung seiner Mannschaft geäußert hat, gerät leicht in Vergessenheit, dass die seit neun Spieltagen ungeschlagen ist. Sicher, unter den Ergebnissen waren auch unnötige Unentschieden, die ihn wurmten, und der 2:1-Sieg gegen den FC Speyer, der ihn auf die höchste aller Palme getrieben hätte, läge der Marienborner Sportplatz nicht an der Kirschhecke, sondern in der Karibik.
Erst das jüngste, in Unterzahl erkämpfte 1:1 bei Tabellenführer SC Idar-Oberstein machte den Trainer wieder glücklich. Es ändert aber nichts daran, dass er vor der für Sonntag anberaumten Auseinandersetzung nicht an die Serie denkt, sondern an Speyer. „So dürfen wir nicht noch einmal auftreten“, sagt er, „ich erwarte von meiner Mannschaft die höchste Aufmerksamkeit.“
Den Blick auf die Tabelle – wo sie den ASV auf dem drittletzten Platz entdecken – sollen die Spieler allenfalls nutzen, um sich der Dinge bewusst zu sein, die sie besser könnten als der Gegner. „Und das muss ja einiges sein, sonst hätten wir nicht fast doppelt so viele Punkte. Genau das will ich dann aber auch auf dem Platz sehen.“ Ein für Marienborner Verhältnisse sehr hartes Training am Donnerstag sei als klares Signal gedacht gewesen, „dass wir am Sonntag malochen müssen. Und wenn bestimmte Spielzüge funktionieren, sollten wir es beibehalten, statt durch andere zu ersetzen, die vielleicht interessanter erscheinen“.
Yannik Wex (verletzt), Meikel Melament und Philipp Quint (beide beruflich verhindert) fallen aus. Anstoß: 15 Uhr.
FC Basara | Viel schwerer als beim Tabellenvierten TSV Gau-Odernheim anzutreten, kann eine Aufgabe in der Verbandsliga aktuell kaum sein. Vier deutliche Siege in Serie folgten dem 4:4-Spektakel bei der TuS Marienborn. In diesen fünf Partien schoss die Mannschaft von Christoph Hartmüller 22 Tore, sechs weitere kamen im Pokal bei Eintracht Bad Kreuznach hinzu.
Die Gau-Odernheimer Offensive liegt mit ihren 39 Toren auf Augenhöhe mit Spitzenreiter SC Idar-Oberstein. Defensiv klappt es nicht ansatzweise so gut, in dieser Hinsicht ist auch der sechs Plätze schlechter dastehende FC Basara mit 20 Gegentoren deutlich stabiler als der TSV (25).
Diese Stabilität wird für Basara auch der Schlüssel sein, um am Sonntag in Gau-Odernheim zu bestehen. Trainer Takashi Yamashita hat generell großes Vertrauen in seine Dreier-Abwehrkette und verortet die Probleme derzeit eindeutig im Verdaddeln der stets zahlreichen Offensivaktionen. 19 Tore sind der viertschwächste Wert in der Liga – da war der Angriff in der vorigen Saison mit 32 Toren aus 16 Partien der Hauptrunde ganz anders drauf. Allerdings hielten die Mainzer dieses Niveau schon in der Aufstiegsrunde (17 Tore aus 14 Spielen) nicht mehr.
In der Defensive, sagt Yamashita, mache es einen deutlichen Unterschied aus, ob Jan Itjeshorst mitwirkt oder nicht. Der weiß meist nur kurzfristig, ob er spielen kann oder arbeiten muss; der Abwehrchef kommt erst auf fünf Saisoneinsätze. Anstoß: 15 Uhr.
TSG Bretzenheim 46 | Der 5:0-Sieg am Feiertag war ein solcher für den lange darbenden Aufsteiger, aber das darf nur der Anfang einer Stabilisierung auf gehobenem Niveau gewesen sein. Der Weg aus der Abstiegszone ist mindestens einen Erfolg länger, und angesichts der Probleme in Heimspielen – der Dreier gegen den TuS Rüssingen beendete eine Serie von sechs Niederlagen auf der Bezirkssportanlage – ist es wichtig, den einen oder anderen Auswärtspunkt zu holen. Zum Beispiel am Sonntag beim Tabellenachten TuS Hohenecken. Der wiederum sammelte seine Zähler bisher zum allergrößten Teil zu Hause.
Ob die TuS Marienborn der TSG mit ihrem 3:0 am Dienstag in Hohenecken einen verunsicherten Gastgeber beschert hat oder die Aufgabe für den Tabellendreizehnten gerade deshalb noch einmal schwerer wird und die Kaiserslauterer sich gegen das nächste Mainzer besonders reinhängen, wird sich zeigen. Für die 46er jedenfalls war es schon einmal gut, dass der Auftritt unter der Woche ohne neue Verletzungen endete, sodass die Erfolgstruppe das Vertrauen der Trainer Timo Schmidt und Daniel Pollner erhalten dürfte. Anstoß: 15 Uhr.