Abbruch nach langer Verletzungspause
Mainz. Schnelles und tragisches Ende eines Handballspiels: Unter dem Eindruck der schweren Verletzung einer Gästespielerin entschieden der FSV Mainz 05 und der Bergische HC gemeinsam, die Zweitligapartie in der Oberstadt-Sporthalle nicht wieder aufzunehmen. Sie muss in der Rückrunde an einem der eigentlich spielfreien Wochenenden nachgeholt werden.
Das Unglück geschah bei einem Angriff der Gäste in der elften Minute, beim Spielstand von 3:5. Nach einem Kontakt mit der Mainzer Deckung, mit einem eher unspektakulären Foul, fiel die Rückraummitte-Spielerin des BHC, Annalena Welsch, mit dem ausgestreckten Arm so unglücklich zu Boden, dass das Ellenbogen-Gelenk brach.
Längere Behandlung auf dem Feld
Der Unterarm stand in einem unnatürlichen Winkel ab. Die Physios der Gäste wollten eine Bewegung, um Welsch vom Spielfeld zu transportieren, vermeiden. Zudem musste die Spielerin wegen Kreislaufproblemen und der Schmerzen erst einmal ärztlich versorgt und stabilisiert werden, ehe die herbeigerufenen Sanitäter – in der Zweiten Bundesliga gibt es keine Verpflichtung zu einem medizinischen Bereitschaftsdienst in der Halle – die Spielerin abtransportieren konnten.
Zwar hielten die Teams sich während der fast einstündigen Unterbrechung durch Übungen warm. Doch nachdem sich die Behandlung – Helfer der 05er schirmten währenddessen die Zone durch Transparente ab – so lange hingezogen hatte, kamen sie kurz zusammen und stimmten sich ab, das Spiel nicht wieder aufzunehmen. Das war wohl die richtige Entscheidung, sowohl, was die erhöhte Verletzungsgefahr nach der langen Unterbrechung als auch die mentale Belastung durch die Szenen angeht.
Für den BHC ist es die bereits vierte schwerwiegende Verletzung der laufenden Saison, bis Mitte Februar kann der finanziell gut ausgestattete Aufsteiger mit Aufstiegsambitionen allerdings auf dem Spielermarkt nachlegen und wird dies wohl auch tun.