Auf dem Weg zum dritten Titel
Mainz. Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, wird Julian Weber am Samstag einen einsamen Wettkampf bestreiten. Keiner der Konkurrenten, die bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften auf der Meldeliste für den Speerwurf stehen, ist auch nur annähernd in der Lage, den Titelverteidiger vom USC Mainz zu gefährden.
Dafür wäre selbst Johannes Vetter, der Inhaber des Deutschen Rekords nicht in der Lage gewesen, der nach knapp einjähriger Verletzungspause sein Comeback gegeben hat, aber bei nur 79,39 Metern steht – und am Donnerstag wegen einer Schulterverletzung, die ihn schon um die vorige WM- und EM-Saison gebracht hatte, seine Teilnahme absagte.
Für Weber wird es daher darum gehen, zum dritten Mal hintereinander Deutscher Meister zu werden und den nächsten Versuch zu unternehmen, die 90-Meter-Marke zu überbieten. Der Europameister von München im vorigen Jahr führt die DLV-Bestenliste mit 88,37 Metern, die er Ende Mai in Rehlingen geworfen hatte. Zuletzt gewann er für Deutschland bei der Team-EM im polnischen Chorzów mit 86,26 Metern und belegte beim Diamond Meeting in Lausanne hinter dem indischen Olympiasieger Neeraij Chopra (87,66) mit 87,03 Metern den zweiten Rang.
Gute Erinnerungen
An Kassel hat Weber gute Erinnerungen. 2016 wurde er im Auestadion zum zweiten Mal deutscher Vizemeister (nach Ulm 2014). Hinter Thomas Röhler verbesserte er sich auf 83,79 Meter – was ihm das Ticket zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro einbrachte.
Neben Weber ist der USC bei den Titelkämpfen am Wochenende mit Hürdensprinterin Gesa Tiede, 1500-Meter-Läuferin Sonka Reimers und der 4x100-Meter-Staffel der Männer vertreten, die mit der siebtbesten Meldezeit antritt.
Vom TSV Schott sind Felix Klecker über 110 Meter Hürden (→ Stabil im Kopf und in den Beinen), Luise Pecht (400 Meter), Franziska Schindler (800 Meter), Lara Latz (Speerwurf) und die Sprintstaffel der Frauen am Start.