Aus einem Dreikampf einen Vierkampf machen
Gonsenheim. Für Anouar Ddaou ist es mehr als eine symbolische Handlung, dass der SV Gonsenheim 500 Euro investiert hat, um die Regionalligalizenz zu beantragen. „Wir glauben daran, dass ein Aufstieg noch möglich ist“, kommentiert der Coach des Fußball-Oberligisten SV Gonsenheim die „gemeinsame Entscheidung von Vorstand, Trainerteam und Mannschaft“.
Zwar steht der Klub vor dem fünften von zehn Spieltagen der Aufstiegsrunde hinter dem TSV Schott, der TuS Koblenz und dem FK Pirmasens bei elf, acht und sieben Punkten Rückstand. Doch alle Beteiligten scheinen überzeugt, aus dem Dreikampf um die beiden potenziellen Aufstiegsplätze einen Vierkampf zu machen – und den Sprung nach oben auch wirtschaftlich-organisatorisch bewältigen zu können.
Naiv ist Ddaou freilich nicht, er weiß, dass die besser platzierten Konkurrenten allesamt mehr als einmal patzen müssen, derweil sein eigenes Team eigentlich keinen Punkt mehr abgeben darf. „Was die anderen machen, können wir nicht beeinflussen“, sagt er. Das Zutrauen in die eigene Stärke aber sei vorhanden. Es nährt sich aus – mit Ausnahme der Niederlage in Diefflen – guten Leistungen, dem 2:1 gegen den TuS Mechtersheim als erstem Sieg gegen einen Vertreter der Südstaffel, dem wieder größer gewordenen Personalangebot und aus der Tatsache, vier der fünf Rückrundenspiele an der heimischen Kapellenstraße auszutragen
Spielstark, aber konditionsschwach
Zuvor steht am Samstag (15.30 Uhr) das erste Aufeinandertreffen mit dem SV Auersmacher an – und das „erste“ bezieht sich nicht nur auf die laufende Saison. „Keine von uns hat jemals gegen diesen Verein gespielt“, sagt Ddaou, der sich anhand von Videomaterial ein Bild von der Mannschaft aus dem saarländischen Kleinblittersdorf gemacht hat. „Heimstark, eingespielt, erfahren, zwei abgezockte Stürmer“, zählt er Qualitäten des Tabellenvorletzten auf, der nach einem 1:1 gegen die TuS Koblenz beim bis dahin sieglosen FC Karbach mit 0:3 unterlag.
Wer den SVA im Spiel beim TSV Schott beobachtet hatte, musste feststellen, dass die Leistungsfähigkeit höher einzustufen ist, als es die Platzierung ausdrückt. Allerdings galt dies nur für die erste Halbzeit, danach schwanden den Saarländern sehr bald die Kräfte um dagegenzuhalten und die 2:4-Niederlage abzuwenden.
„Sie kassieren verhältnismäßig viele Tore“, sagt Anouar Ddaou, und in der Tat übertrifft lediglich der FV Diefflen die Marke von 38 Gegentreffern. Das wollen sich denn auch die Gonsenheimer zunutze machen. „Wir sind jederzeit in der Lage, ein bis zwei Tore zu erzielen“, sagt er, auch wenn Yannik Ischdonat wegen Leistenproblemen auszufallen droht. Wieder im Tor stehen wird nach einer Partie Zwangspause Paul Simon – „er ist nicht nur als Spieler, sondern auch als Persönlichkeit wichtig für uns“.