In der Kür ging nichts mehr
Ermelo. Als „Wechselbad der Gefühle“ bezeichnete Alexandra Dietrich vom VFZ Mainz-Ebersheim den ersten Start ihres Topathleten Simon Stolz bei der Junioren-Weltmeisterschaft der Voltigierer im niederländischen Ermelo. Schon im Vorfeld des bisher wichtigsten Turniers für Stolz gab es Komplikationen – Vierbeiner Celebration war schon in der Woche vor dem Vorbereitungslehrgang in Warendorf nicht fit und musste mit Medikamenten behandelt werden.
Stolz wechselte auf Elegante, ein Pferd des bayrischen VV Ingelsberg, „ein routiniertes und erfahrenes Pferd“, wie Alexandra Dietrich beschreibt. Die Harmonie beim Vorbereitungslehrgang passte, und auch der Auftakt ins Championat lief ausgezeichnet. Den ersten Pflichtumlauf beendet Stolz auf dem vierten Platz als zweitbester deutscher U-18-Starter. Doch danach zeigte die Stute mehr und mehr Stressreaktionen, in der Kür am folgenden Tag „ging gar nichts mehr“, berichtet Dietrich. Auch der Salto-Abgang zum Schluss missglückte, da Stolz vom Pferd rutschte.
In Absprache mit Alexander Hartl, dem Longenführer von Elegante, wurde entschieden, dass Stolz den Wettkampf beenden solle, vor allem, weil auch Medaillenkandidat Jannik Liersch auf der Stute turnte und dem Pferd deswegen möglichst viel Stress erspart werden sollte. „Für Simon wäre von der Leistung und vom Platz her nicht mehr viel gegangen“, trug Alexandra Dietrich die schwere Entscheidung mit. Jannik Liersch gewann letztlich Gold für Deutschland. Simon Stolz hat noch weitere drei Jahre im Juniorenbereich. Seine Trainerin ist sich sicher: „Mit ihm ist in Zukunft noch zu rechnen.“ Eva Schaab