Bestens beritten
Mainz. Der große Regen kam zwar nicht, doch das Blütenturnier in Finthen blieb von unstetem Wetter erneut nicht verschont. Frühsommer am Sonntag, eisiger Wind am Dienstag – durch den Maifeiertag hatte der RFV erneut ein dreitägiges Turnierangebot ausgeschrieben und Vereinschefin Bärbel Andres und ihr Team konnten sich über gut gefüllte Teilnehmerfelder freuen.
Das Einzugsgebiet des Blütenturniers wächst. Zahlreiche Pfälzer, Rheinländer und Hessen gingen an den Start. Mit Celine Steiner und Carina Paloc in der A*-Dressur und einigen Reitern in den Einsteigerwettbewerben war auch der gastgebende RFV vertreten. In den A-Dressuren fiel erneut Jimena Müller auf: Die E-Kader-Reiterin vom RSV Rheinhessen-Mitte gewann im Sattel von Donna Greta mit einer Wertnote von 7,9 die Ein-Sterne-Prüfung und wurde in der Prüfung auf Zwei-Sterne-Niveau hinter der Siegerin Miriam Markowski (RFV Mainz-Gonsenheim) und Hahnenhofs Dreamdancer Dritte. Einen dritten Platz in der A*-Dressur sowie eine weitere L-Platzierung hatte es auch für ihre Kaderkollegin Anouk Schäfer (RZV Jugenheim) mit Festival Felix gegeben.
Auf dem Springplatz führten Angelina Kohl und Lena Horn die derzeitige Erfolgswelle der Springreiter aus Mainz-Gonsenheim fort. Vor allem Lena Horn ist derzeit mit vier Pferden – alle aus der familieneigenen Zucht – bestens beritten. La Paz H platzierte sich an vierter Stelle in der Springpferdeprüfung der Klasse L und hätte danach fast das Stilspringen der Klasse L mit einer 8,5 gewonnen. Nach einem Abwurf am letzten Hindernis blieben 8,0 und Rang drei. Doch mit der großen Schwester Amazing Time H – beide sind Kinder von Lena Horns früherer Erfolgsstute Gemini – hatte die 28-Jährige eine zweite Chance, die sie mit 8,4 zum Sieg ummünzte.
Valencia H schneller als die Konkurrenz
Im L-Springen auf Fehler und Zeit ging der Sieg dann an Valencia H, die eine Zeitlang von Franziska Gorenflo vorgestellt wurde. Jetzt sitzt die Züchtertochter wieder selbst im Sattel, die Fuchsstute war gewohnt schnell und siegte mit fünf Sekunden Vorsprung vor der Konkurrenz. Schneller war nur Angelina Kohl, die aber mit Agentano einen Abwurf hatte und damit aus der Platzierung fiel. Ihr zweites Pferd Sandro pausiert derzeit noch, doch der elfjährige Agentano springt in bestechender Verfassung.
Das M*-Springen am Sonntag war anspruchsvoll gebaut, die enge Wendung von Hindernis vier auf fünf bereitete den 16 Startern kaum Probleme, doch die Linkswendung auf die Kombination hatte es in sich. Hier erwischte es auch die beiden Gonsenheimerinnen in einem ansonsten makellosen Parcours: Bei Angelina Kohl und Agentano fiel die oberste Stange des Einsprungs, Lena Horn und Lordino H fanden gar keine Distanz zum Hindernis, der braune Wallach zog die Bremse.
Nur drei Reiter kamen mit weißer Weste ins Ziel, Parcourschefin Juliane Lainer war dennoch zufrieden: „Wenn ein Springen über die Zeit entschieden wird, riskieren die Reiter mehr und es kommt dann zu Fehlern.“ Angelina Kohl bescherte das noch den fünften Platz mit der schnellsten Zeit der gesamten Prüfung. Eva Schaab
Die Autorin ist Redakteurin des „Pferdesport Journal“.