Der Meister will durchziehen
Mainz. Wie viel Motivation bringt eine Mannschaft noch auf, die fünf Spieltage vor Schluss ihr Saisonziel erreicht hat? „Sehr viel“, versichert Alexander Heidbrink, der Trainer des ASC Mainz, dessen Aufstieg aus der Zweiten in die Erste Basketball-Regionalliga seit dem vorigen Wochenende feststeht. „Die beiden Trainingseinheiten an Fastnachtsdienstag und Aschermittwoch waren fast besser als die früheren.“
Nach dem Sieg gegen den BC Neu-Isenburg am Vorfastnachtswochenende, mit dem die Mainzer die Meisterschaft klargemacht hatte, fand zwar noch keine offizielle Meisterfeier statt – die hat Sportvorstand Dominique Liggins fürs letzte Heimspiel avisiert –, intern aber ging das Team einigermaßen steil. „Wir waren bis Mitternacht in der Halle, anschließend bei Tobias Oppenberg auf der Dachterrasse, und gegen halb zwei sind die Jungs dann noch in einen Klub gezogen“, berichtet Heidbrink. „Aber ohne mich.“
Mit einigem Erstaunen habe er in der ersten Übungseinheit festgestellt, dass seine Akteure, abgesehen von den Langzeitverletzten sowie den erkrankten Felix Oppenberg und Ben Karbe („Das wären zwei Ausfälle, die uns wehtun“) keine närrischen Nachwirkungen erkennen ließen. „Das habe ich schon ganz anders erlebt. An solchen Tagen stand ich mal mit vier Leuten in der Halle.“
Komplett auseinandergenommen
Beim ACT Kassel wollen die Mainzer am Samstagabend ihre makellose Siegesserie fortsetzen. „Ganz klar, niemand von uns hat Lust, jetzt noch ein Spiel zu verlieren“, betont der Coach. In der Hinrunde nahm der ASC die Nordhessen komplett auseinander – „und das war der Tabellendritte“, merkte Kotrainer Heiko Pillhofer hinterher an. „Das war unfassbar“, kommentiert Heidbrink dass 111:61 im Nachgang, „ich weiß bis heute nicht, wie das zustande kam. Aber wir sind total explodiert, und die hatten keinen Plan.“
Überhaupt nicht umgehen konnten die Kasseler mit dem Druck, den die Mainzer auf die ballführenden Spieler ausübte. Diesen Gameplan wird der ASC auch diesmal verfolgen. „Unsere Defense ist ja nicht schlechter geworden, unsere Kommunikation haben wir seit damals sogar deutlich verbessert. Wenn wir die Spannung hochhalten, werden wir auch dieses Spiel gewinnen.“