Der Satz über den Satz
Nieder-Olm. Auf einen solchen Satz hat Jonas Holbach lange gewartet und noch länger hingearbeitet. Vielleicht sogar auf zwei Sätze. Nämlich den geschriebenen: USC-Mehrkämpfer springt erstmals über 7-Meter-Marke. Und den zuvor in die Grube, wo er bei 7,05 Metern landete. Ein bisschen kurios: Seine neue Bestleistung stellte der Athlet des Mainzer Traditionsklubs nicht im blauen Vereinstrikot auf, sondern im gelben Shirt des Gymnasiums Nieder-Olm – beim Schulwettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ in Koblenz.
„Jonas hatte im Verlauf der Saison schon gehadert, dass es nicht vorangeht“, berichtet Landestrainer Jürgen Bernhart. Eigentlich rein guter Weitspringer, war es dem U-18-Jugendlichen in der Freiluftsaison bis dahin nicht gelungen, die 6,55 Meter zu überbieten, die er Anfang Februar zustande gebracht hatte. „Ein paar Mal hatte er Pech, manchmal war er bei weiten Sprüngen leicht übergetreten. Aber diesmal war er sehr locker und hat einfach draufgehalten.“
Zwar geriet Holbachs erster Versuch ungültig, danach aber setzte er nicht nur den weitesten Sprung seiner noch jungen Karriere in den Sand – sondern auch an die Spitze der deutschen Bestenliste seiner Altersklasse. Weitengleich mit dem Berliner Fritz Völkel. Unter den Athleten des jüngeren Jahrgangs ist der USCler die Nummer eins.
Stark präsentierte sich auch ein weiteres Mitglied der Mainzer Mehrkampfgruppe: Simon Kunkel stieß die 5-Kilo-Kugel auf 15,82 Meter, womit er seine zwei Monate alte Bestmarke nur um acht Zentimeter verfehlte.
Keine Überraschung war es, dass die Nieder-Olmer, in deren Reihen sich auch der bundesweit herausragende 400-Meter-Spezialist Tobias Wewiorka befindet, sich deutlich vor den konkurrierenden Schulen aus Bernkastel-Kues, Wittlich und Meisenheim für das Bundesfinale qualifizierten Voriges Jahr hatten sie sich dort inmitten der ostdeutschen Sportschulen auf den dritten Rang geschoben.