Peter H. Eisenhuth | 01.08.2024

Es muss nicht immer Kurzpassspiel sein

NEUES AUS HOPFGARTEN (3) | Langholz oder Tiki-Taka? Für den Spielaufbau unter Bo Henriksen gilt für den FSV Mainz 05: Alles zu seiner Zeit.
Bo Henriksen erläutert im Mannschaftskreis, was er von seinen Spielern sehen will.
Bo Henriksen erläutert im Mannschaftskreis, was er von seinen Spielern sehen will. | Peter H. Eisenhuth

Aus dem Trainingslager des FSV Mainz 05

berichtet Peter H. Eisenhuth.

 

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Kirchbichl. Wer hat sich denn besser angestellt am zweiten Tag des Trainingslagers in Tirol? Die Angreifer, die pressen sollten oder die Hintermannschaft, die sich des hohen Anlaufens erwehren und versuchen musste, den Ball auf unterschiedlichen Wegen in die gegnerische Hälfte zu bekommen? „Ich habe es nicht analysiert, aber wichtig war mir zu sehen, dass wir eine Idee vom Übergang von Phase eins zu Phase zwei haben und dass wir, wenn wir hoch pressen, das mit der gesamten Mannschaft tun“, sagte Bo Henriksen nach der Einheit kleinen Stadion des FC Bruckhäusl in Kirchbichl.

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Das Spiel lesen

Was den Spielaufbau unter derart hohem Druck angeht, wünscht sich der Trainer des FSV Mainz 05 durchaus gepflegte Pässe aus der Abwehr heraus übers Mittelfeld in die Spitze. Wahlweise durch Zentrum oder über die Flügel; die entsprechenden Pass- und Laufwege praktizierten seine Leute in einer Übung ohne Gegnerdruck. „Aber es ist okay, dass wir nicht nur Tiki-Taka spielen“, manchmal darf es auch ein langer Schlag sein.

„Wenn wir flach spielen können, machen wir es“, sagte Henriksen. In der Bundesliga spielten allerdings viele Mannschaften mit hohem Pressing und verteidigten hintendran im Eins-gegen-eins, dann sei es schwierig sich aus der Abwehr nach vorne zu kombinieren. Seine Spieler müssten sich klug verhalten, „sie müssen das Spiel lesen und die besten Optionen wählen“.

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Nicht verwerflich

„Ich will so viel wie möglich spielen“, bekräftigte der Däne, verwerflich sei Langholz allerdings nicht. Selbst Manchester United habe am Wochenende im Test gegen Arsenal viele lange Bälle auf Rasmus Hojlund geschlagen, weil der Gegner aggressiv attackierte. „Das ist normal.“

Für beide Varianten gibt der Kader das nötige Personal her, Henriksen verfügt sowohl über genügend Akteure für das Kombinationsspiel als auch über die Stürmer, die sich, entsprechend eingesetzt, im Duell Mann-gegen-Mann durchsetzen können. Am Freitagnachmittag im Testspiel gegen Holstein Kiel soll die Mannschaft umsetzen, was sie am Donnerstag einstudiert hat.

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