Ex-Weltmeisterinnen im Einsatz
Mainz. Hallenradsport ist eine Randsportart. Auch wenn taktische Raffinesse und harte Zweikämpfe im Radball und Radpolo die Fans ebenso in den Bann ziehen wie die Akrobatik, Athletik und Ästhetik des Kunstradsports, wirft der Status „nicht olympisch“ einen großen Schatten. Im Hallenradsport ist noch kein Sportler je reich geworden, meist müssen selbst die Spitzenkönner noch Geld in ihr Hobby hineinstecken.
Paradoxerweise hat der Hallenradsport aber genau deshalb auch seine Sonnenseiten. Zum Beispiel den fast familiären Zusammenhalt über alle Vereins- und Ländergrenzen hinweg, wie er am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften in Mainz zu spüren sein wird. Ein Beleg dafür sind nicht zuletzt die mehr als 100 freiwilligen Helferinnen und Helfer, ohne die sich ein Ereignis dieser Größenordnung nicht veranstalten ließe.
Wenn es in der Halle des Gonsenheimer Otto-Schott-Gymnasiums von Welt- und Europameistern nur so wimmeln wird, liegt das keineswegs nur an den Aktiven, sondern auch daran, dass so gut wie alle Ehemaligen, die in den vergangenen Jahren nicht weniger als 15 WM-Titel nach Rheinhessen holten, sich in die Phalanx der Freiwilligen einreihen. So werden die sechsmaligen Weltmeisterinnen Katrin Roßmann (geborene Schultheis) und Sandra Sprinkmeier im Wettkampfbüro arbeiten, ihre Nachfolgerinnen Julia und Nadja Thürmer, dreimal erfolgreich, stehen an der Zugangskontrolle und Lisa Hattemer, die Titelträgerin von 2016, wird die Ergebnisse protokollieren und die Siegerehrungen vorbereiten.
Hannah Rohrwick und Nora Erbenich, 2021 Weltmeisterin mit dem Wormser Vierer, fungieren als Hallensprecherinnen. Ihre Mannschaftskameradin Lisa Born kümmert sich um Ergebnisdienst, Social-Media-Kanäle und Livestream kümmert. Und sollte medizinische Hilfe werden, steht unter anderem Ärztin Nora Erbenich für die Erstversorgung bereit.
„Wir sind überwältigt von der starken Resonanz aus so vielen rheinhessischen Radsportvereinen“, sagt der Verbandsvorsitzende Marcus Klein, einst auch der Erfolgstrainer von Schultheis/Sprinkmeier. „Mit vereinten Kräften werden wir diese Großveranstaltung meistern und Spaß dabei haben. Diese Aufgabe wird kein Spaziergang und kein Selbstläufer. Wenn wir uns gemeinsam reinhängen, wird uns dieses Event lange in sehr guter Erinnerung bleiben.“ Joachim Friedsam