Landesliga | Guido Steinacker | 02.12.2023

Zum Schluss auch mal dreckig

Landesligist SpVgg Ingelheim hat seine Siegesserie in die Winterpause gerettet. Das 3:2 (1:1) gegen Mitaufsteiger TuS Knittelsheim war eher ein kämpferischer, denn spielerischer Erfolg.

Ingelheim. Geschenkt bekam der Seriensieger auch vom schlechter platzierten Mitaufsteiger nichts. Der TuS Knittelsheim war sehr stark in seine erste Landesligasaison hineingekommen, hatte nach den ersten Spieltagen aber deutlich nachgelassen. Ganz anders die SpVgg Ingelheim: Erster Sieg am 10. Spieltag und seither gerade noch einen Punkt liegengelassen. Der Anspruch für den Jahresabschluss war daher groß – und den erfüllte die Mannschaft durch den 3:2 (1:1)-Sieg auf den Punkt.

Serdar Parlak entdeckte auf den letzten Drücker noch eine ganz neue Qualität seines Teams. „Ich war erleichtert und froh zu sehen, dass wir in Lage sind, auch mal einen dreckigen Sieg einzufahren“, sagte der Trainer. Denn mit den spielerischen Elementen wurde es im Laufe der Partie immer schwieriger. „Gegen Wormatia Worms waren wir überragend am Ball, das hat diesmal gefehlt“, berichtete er. „Aber die Mentalität hat gestimmt, das Ergebnis ist knapper, als es am Ende aussah, die Jungs haben es nach hinten heraus erwachsen verteidigt.“

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Einwürfe schlecht verteidigt

Aber eben nicht unbedingt immer gut. Das kostete den Ingelheimer die sich mit der 3:1-Führung nach einem Zweierpack von Jonas Becker (46.) und Lukas Manneck (58.) andeutende Entscheidung. „Wir hatten extreme Probleme beim Verteidigen der Einwürfe der Knittelsheimer“, erläutert Parlak. So landete einer von diesen weiten händischen Hereingaben zentral vor dem Ingelheimer Tor, „weil wir nicht diszipliniert an den Leuten waren, haben wir trotz Überzahl den Ball nicht unter Kontrolle bekommen, der ist dann zu Seite weg und ein Knittelsheimer hat ihn mit einem Sonntagsschuss reingeknallt“, schildert Parlak den Anschlusstreffer (3:2, 62.).

Kurz danach musste die SpVgg eine Zehnminuten-Strafe verkraften, das half die Konzentration zu schärfen und die letzte halbe Stunde ohne große Gefahren für die Führung zu überstehen. Aber da war der Wille entscheidender als die Frische. „Insgesamt hat man in dem Spiel gesehen, dass wir die Winterpause herbeisehnen“, hatte der Trainer den Eindruck, während er selbst nach der Ergebnisreihe am liebsten noch bis zum Abwinken weitergespielt hätte. „Das einzig Positive an der Pause ist, das die Angeschlagenen Teodonno, Deisen, Reisinger, Pieper und Schweikardt nun die Zeit bekommen, wieder fit zu werden.“

Mehrmals frei vor dem Tor gescheitert

Drei der fünf Genannten saßen beim Jahresausstand trotz ihrer Einschränkungen auf der Bank und kamen zum Einsatz. Parlak wechselte auch erst, als der Sieg sich abgezeichnet hatte. Lion Deisen hatte nach seiner Einwechslung zwei sehr gute Chancen, die Entscheidung zu besorgen, scheiterte aber ebenso wie schon Jonas Becker in der ersten Halbzeit zweimal frei vor den TuS-Torwart. Francesco Pio Nocera „hätte in zwei Situationen cleverer sein können um Chancen zu erspielen“, wie der Trainer schildert. Dazu kam nach Beckers Führung (28.) ein für Parlak abseitsverdächtiger Ausgleichstreffer (42.). Genügend Szenen also, in denen die Ingelheimer ihren Jahresabschluss hätten souveräner gestalten konnten.

Am Samstag traf sich die Mannschaft zu einem internen Jahresabschluss, aber auch eine Weihnachtsfeier wird es geben. Einen Tag vor dem Trainingsauftakt am 15. Januar ist die SpVgg beim Bodenheimer Hallenturnier dabei, der eine oder andere Ingelheimer hat schließlich auch ein Standbein im Futsal. „Das soll aber ein pure Spaßveranstaltung sein“, stellt Parlak klar, dass er dies nicht als Teil der Vorbereitung betrachtet.

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