Keine weiße Fahne im Gepäck
Rheinhessen. Langeweile droht im Titelrennen der Fußball-Bezirksliga. Mit 25 von 27 möglichen Punkten dominiert der SV Horchheim die Klasse. Nachdem es Fortuna Mombach nicht geschafft hat, die Wormser auszubremsen, sondern auf heimischem Platz 0:1 verlor, hofft der FSV Nieder-Olm im Auswärtsspiel am Sonntag, einen Alleingang des Spitzenreiters zu verhindern.
Dabei treibt die Mannschaft von Trainer Christian Lang natürlich in erster Linie Eigeninteresse an. Bei einer Niederlage wüchse nicht nur ihr Rückstand auf die Gastgeber auf neun Punkte an, sondern der Tabellendritten drohte auch den Anschluss an die Mombacher zu verlieren.
„Gegen die Horchheimer mit ihrer extremen Offensivwucht haben wir in den vorigen Jahren nicht sonderlich gut ausgesehen“, sagt Lang. „In dieser Saison arbeiten sie zudem noch gut gegen den Ball.“
Noch nie gegen den SVH gewonnen
Seit dem Aufstieg der Nieder-Olmer vor drei Jahren ist ihnen gegen diesen Gegner noch kein Sieg gelungen. In der vorigen Runde verloren sie zu Hause 0:1 und in Horchheim 2:4, in der Aufstiegsrunde 2021/22 büßten sie durch ein 3:3 und ein 2:7 ihre Chancen auf einen der beiden ersten Plätze ein.
Am Sonntag aber geht es wieder bei null los. „Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, sehe uns aber ein klein wenig als Außenseiter“, sagt Lang. Diese Rolle nehme seine Mannschaft gegen einen schwer zu bespielenden Gegner an. Wie am vorigen Sonntag angekündigt, werde er keine weiße Fahne im Gepäck haben.
Fast immer knappe Siege
Trotz der beeindruckenden Zwischenbilanz trat der SVH bislang nicht wie ein Überflieger auf. Sieben der Siege gelangen mit nur einem Tor Vorsprung, häufig fiel der entscheidende Treffer auf den letzten Drücker. Erst am Sonntag beim 5:2 gegen die TuS Marienborn II gewannen die Horchheimer deutlicher.
Dem Nieder-Olmer Engagement hat die jüngste 1:3-Heimniederlage gegen den VfL Gundersheim keinen Abbruch getan, das Training unter der Woche war mit 20 Mann stark besucht. „Herausragend, wie die Jungs mitziehen. Sie haben es verdient, etwas zu reißen.“ Lang rechnet mit einer von gegenseitigem Respekt geprägten Anfangsphase, der Ausgang der Begegnung hänge dann auch vom Spielverlauf ab, zum Beispiel davon, wem die Führung gelinge. „Es wird ein enges Ding.“