Klopp kriegt Karius
Mainz. Am Winterhafen wird die nächste Wohnung frei: Loris Karius verlässt den FSV Mainz 05 und wechselt zum FC Liverpool. Der 22 Jahre alte Torhüter hat bei dem von Jürgen Klopp trainierten Premier-League-Klub einen Vertrag bis 2021 unterschrieben. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten beide Vereine Stillschweigen, dem Vernehmen nach soll eine Transfersumme von rund 6 Millionen Euro in Karius‘ Mainzer Vertrag festgeschrieben sein.
„Wer über einen langen Zeitraum so konstant gute Leistungen in der Bundesliga abliefert, dazu ein fast komplettes Paket aus Torwartspiel gepaart mit guten fußballerischen Fertigkeiten mitbringt, der bleibt auch den großen Klubs in der Premier League nicht verborgen“, kommentiert 05-Sportdirektor Rouven Schröder den Verlust des Keepers. „Wir haben in den letzten Tagen noch einmal alles versucht, um unsere Nummer eins zu halten, doch leider mussten wir seinem Wunsch entsprechen.“ Verständlich sei dieser Wunsch allemal – „die Reds und Jürgen Klopp sind einfach ein Magnet“.
Schwierige Anfänge
Karius selbst hat laut einer Pressemeldung seines bisherigen Vereins bei Mainz 05 „viereinhalb fantastische Jahre erlebt und auch als junger Torhüter die Chance bekommen, mich auf der Bühne Bundesliga zu beweisen. Für dieses Vertrauen werde ich dem Verein, aber auch den Fans immer dankbar sein und meine Zeit hier nie vergessen. Jetzt freue ich mich auf die Herausforderung Premier League als nächsten Schritt in meiner Karriere“.
Ganz so fantastisch waren die Anfänge des im September 2011 von Manchester City gekommenen Schlussmannes in Mainz nicht; Karius‘ Selbstbewusstsein war seiner Trainingseinstellung und seinen Leistungen in der U23 weit voraus. Im Herbst 2013 schickte Cheftrainer Thomas Tuchel den Keeper gar für vier Wochen ins Training der Zweiten Mannschaft – das durfte Karius als Abmahnung verstehen. Doch als wenig später sowohl Christian Wetklo als auch Heinz Müller ausfielen, entschied sich Tuchel für Karius und gegen Eigengewächs Christian Mathenia.
Und Karius überzeugte nicht nur beim 1:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt, sondern in 90 weiteren Bundesligaspielen; nur einmal musste er wegen einer Rotsperre aussetzen. In der abgelaufenen Saison war der Torwart mit seinen herausragenden Leistungen ein Garant dafür, dass die 05er demnächst in Europa mitmischen dürfen – ein Erlebnis, auf das er mit dem FC Liverpool mindestens ein Jahr lang warten muss.