Peter H. Eisenhuth | 27.08.2020

Versöhnlicher Abschluss

U-18-Zehnkämpfer Lennart Petri (USC Mainz) schrammt bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften nur knapp an 6000 Punkten vorbei.
3,60 Meter im Stabhochsprung hatte Lennart Petri vor der DM noch nie überquert.
3,60 Meter im Stabhochsprung hatte Lennart Petri vor der DM noch nie überquert. | Iris Hensel

Vaterstetten. Elf Pünktchen mehr, und die Gesamtpunktzahl hätte mit einer Sechs begonnen. Elf Pünktchen, dafür hätte Lennart Petri beispielsweise die 100 Meter sechs Hundertstel schneller zurücklegen müssen. Oder die 1500 Meter zwei Sekunden. Wobei: Was der U-18-Zehnkämpfer des USC Mainz bei den Deutschen Meisterschaften in Vaterstetten auf der Mittelstrecke abriss, war schon aller Ehren wert. 5:05,07 Minuten benötigte er für die abschließende Disziplin und blieb damit 15 Sekunden unter der Zeit, die er bei seinem Qualifikationswettkampf gelaufen war, als er sich noch nicht so recht an die ungewohnte Strecke herangetraut hatte.

In der Addition brachte ihn dies auf 5989 Zähler und den 19. Rang. Ein Ergebnis, das seinem Trainer Michael Kaufmann „ein bisschen wehtat – 6000 sieht doch noch mal ganz anders aus. Aber Lenni war zufrieden, und es war ja auch ein versöhnlicher Saisonabschluss“.

In diese Saison war der aus der U16 gekommene Mehrkämpfer schließlich mit dem Ziel, sich überhaupt für die DM zu qualifizieren. Das war keine Selbstverständlichkeit, nachdem ihn im vorigen Jahr ein im Schulsport erlittener Knöchelbruch komplett zum Nichtstun gezwungen hatte. „Deshalb waren wir schon mal froh, dass er in Vaterstetten dabei sein konnte, und auch unter dem Aspekt, zum jüngeren Jahrgang zu gehören, hat er es gut gemacht.“ Und auch den Witterungsschwankungen, mit denen auch die Siebenkämpferinnen derselben Altersklasse zu kämpfen hatten, galt es zu trotzen: am ersten Tag die Bullenhitze ohne Unterstellmöglichkeiten, am zweiten Tag Dauerregen und der Temperatursturz auf 18 Grad.

Erstmals über 50 Meter

Darunter und unter dem starken Wind litt der Hochsprung, eigentlich die vierte Disziplin des Auftakttages, bei den Deutschen Meisterschaften für die jüngsten Starter aber in die zweite Hälfte gerückt. Dafür zogen die Veranstalter den Stabhochsprung nach vorne, und hier überquerte Petri erstmals 5,60 Meter – neun Zentimeter mehr als bei der Qualifikation. „Sprünge und Würfe waren insgesamt gut bis sehr gut“, fasste Kaufmann zusammen, allen voran der Speerwurf mit neuer Bestleistung von 50,74 Metern.

Im Weitsprung blieb der Mainzer drei, im Hochsprung acht Zentimeter unter seinen persönlichen Rekorden, 37,15 Meter mit dem Diskus waren angesichts des nassen Rings mehr als ordentlich. „Die meisten Defizite hat er noch im Sprint“, sagte der Coach, „und das wirkt sich dann eben auch auf Weitsprung, Hürden und 400 Meter aus. Zwar war Petri in allen Sprintdisziplinen schneller als in seinem ersten Zehnkampf, aber 12,25, 15,84 und 55,60 Sekunden sind Zeiten, „bei denen wir noch einiges rausholen können. Damit darf Lenni sich im Winter intensiver beschäftigen“.

 

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