Im Schnitt holt jeder Mainzer eine
Neutraubling. Besser geht's kaum: Die Ü45-Minigolfer des 1. MGC Mainz kehren von der Deutschen Seniorenmeisterschaft in Neutraubling bei Regensburg mit nicht weniger als acht Mal Edelmetall zurück. Die Delegation aus sechs Spieler/innen und zwei Betreuern erwies sich damit als mit Abstand erfolgreichster teilnehmender Verein. Erfreulich aus rheinland-pfälzischer Sicht: auch der MGC Ludwigshafen sammelte drei Medaillen ein.
Im Teamwettbewerb ging das MGC-Quartett (Alice Kobisch, Roman Kobisch, Bernd Szablikowski, Markus Janßen) nach fünf DM-Siegen in Serie natürlich selbstbewusst an den Start, die gute Vorbereitung auf den beiden Wettkampfanlagen tat ein Übriges dazu. Im Kampf um das sechste Team-Gold waren überraschend nicht die üblichen Verdächtigen Göttingen und Dormagen-Brechten die stärksten Herausforderer.
Mit Topleistungen auf den Betonbahnen setzte sich der MGC Ludwigshafen auf die Verfolgerposition, lag zeitweise nur einen Schlag hinter dem Titelverteidiger. Doch die beiden MGC-Betreuer Michael Bamberg (Eternitanlage) und Silvio Krauss (Betonanlage) präparierten ein ums andere Mal die Spielbälle perfekt, so dass der Vorsprung des MGC-Teams auf am Ende elf Zähler anwuchs. Das halbe Dutzend ist voll, eine im Seniorenbereich einmalige Bilanz für den Mainzer Club!
Titelverteidigerin Kobisch nur Vierte
Außer den vier Teamspielern waren in den Einzelkonkurrenzen auch noch Patrick Beringhausen (Altersklasse 1, bis 58 Jahre) und Joachim Eichhorn (AK2, Ü58) am Start. Letzterer erwischte einen miserablen Start auf der schwierigen Eternitanlage, dem er solide, aber nicht herausragende Leistungen folgen ließ. Mehr als Platz 13 war damit nicht zu holen. Die Goldmedaille holte der Rheinland-Pfalz-Meister Hans-Peter Künzel (Ludwigshafen). Bei den Seniorinnen der AK1 ging Alice Kobisch als Titelverteidigerin auf die Bahn. Eine leichte Fußverletzung stoppte die Mainzerin auf dem Weg aufs Siegerpodest, „nur" Platz vier blieb in der Endabrechnung.
Besser machten es die vier AK1-Akteure der Männer. Trotz unglücklichen Spiels auf Beton erspielte Patrick Beringhausen am Ende einen mehr als ordentlichen elften Rang im 67 Spieler zählenden Teilnehmerfeld. Noch vier Plätze weiter oben landete Bernd Szablikowski. Ganz oben auf dem Tableau wechselte die Führung mehrfach zwischen Titelverteidiger Markus Janßen und Roman Kobisch. Am Ende war es wie im Vorjahr Europameister Janßen, der sich den Titel vor seinem Teamkameraden sichern konnte. Robert Hahn (Ludwigshafen) als Dritter holte auch die verbleibende Medaille nach Rheinland-Pfalz.
Drei Medaillen nach den Strokeplay-Wettbewerben sind schon eine stolze Bilanz. Doch beim Matchplay am Schlusstag sollte diese noch einmal sensationell verbessert werden, obwohl Bernd Szablikowski wegen einer Familienfeier auf den Start im K.o.-Modus verzichtete. Für Joachim Eichhorn endete die Meisterschaft nach verkorkstem Start noch mehr als versöhnlich. Deutliche Siege gegen die besser platzierten Philipp Busche (Göttingen, 6:0) und Robert Kullick (Berlin, 5:2) führten ins Halbfinale. Dort erwies sich der Vorrunden-Führende Dirk Czerwek (Bensheim) dann als zu stark und zog mit 4:2 ins Endspiel gegen Titelverteidiger Künzel ein. Mit einem 5:3 gegen den Ingolstädter Heinz Löbel hielt sich Eichhorn aber im kleinen Finale schadlos und holte Bronze, Gold ging wie im Vorjahr an Künzel.
Medaillenflut im Matchplay
Bei den Seniorinnen ging Alice Kobisch beschwerdefrei in den letzten Wettkampftag. Mit souveränen Siegen gegen Petra Frank (München, 5:2), Susanne Parr (Lorsch, 5:3) und Nationalspielerin Nicole Warnecke (7:2) zog die Mainzerin ins Endspiel ein. Dort traf sie auf Susanne Bremicker (Dormagen-Brechten), die sich ebenfalls deutlich mit 2:6 der Titelverteidigerin vom MGC beugen musste. Zwei weitere Medaillen aus zwei Wettbewerben. Geht's noch besser? Ja, denn die drei im Wettbewerb verbliebenen Patrick Beringhausen, Roman Kobisch und Markus Janßen ließen sich in den K.o.-Runden von niemandem mehr aufhalten. Janßen besiegte zunächst Jörg Weirich (Bensheim) mit 7:5, danach Rainer Weinberger vom Heimverein mit 4:2 und im Viertelfinale schließlich Andreas von dem Knesebeck (Göttingen) mit 6:3. Im Halbfinale wartete Patrick Beringhausen, der sich zuvor mit 4:3 gegen Ralf Knippschild (Wesel), mit 5:4 gegen Robert Hahn sowie mit 5:2 gegen Stefan Müller (Kerpen) durchgesetzt hatte.
Das Halbfinale schließlich musste im Sudden Death entschieden werden, Beringhausen hatte das bessere Ende für sich und zog ins Endspiel ein. In der anderen Hälfte des Tableaus erreichte Roman Kobisch souverän das Halbfinale mit Siegen über Thorsten Niemann (Bad Oldesloe, 5:2), Markus Büdenbender (Wesel, 6:3) und Dirk Otten (Salzgitter, 5:3). Auch dieses Halbfinale ging in die Verlängerung, nachdem es gegen den überraschend stark auftrumpfenden Christian Schubert (Kelheim) nach 18 Bahnen 2:2 stand. Im Sudden Death sicherte sich Kobisch schließlich die Finalteilnahme. Gold und Silber waren damit bereits sicher in Mainz.
Im kleinen Finale setzte sich Markus Janßen am Ende mit 5:3 gegen Schubert durch und komplettierte das „Mainzer Siegertreppchen". Blieb nur noch die Frage, wer die oberste Stufe erklimmen durfte. Unerwartet deutlich mit 6:2 holte sich Beringhausen die Goldmedaille und setzte damit den glänzenden Schlusspunkt einer aus Mainzer – und Ludwigshafener – Sicht fantastischen deutschen Meisterschaft. Joachim Eichhorn