Nackenheimer im Finale
Budapest. Eldaniz Azizli kämpft am Freitagabend in Budapest um Gold. Der aserbeidschanische Ringer aus dem Bundesligakader des SV Alemannia Nackenheim konnte bei der Weltmeisterschaft in Ungarn in den ersten Runden Kräfte sparen. Im Greco-Fliegengewicht (55 Kilo) schlug er die Vertreter Ungarns, Chinas und Japans jeweils vorzeitig durch technische Überlegenheit und musste erst im Halbfinale sein volles Können abrufen.
Gegen den Georgier Nugzari Tsurtsmia lag er nach einer Passivitätsverwarnung 0:1 zurück, ließ am Boden aber keine weiteren Wertungen zu. Noch in der ersten Runde gelang Azizli ein Takedown. Er nutzte die Chance, um seinen Gegner zweimal zur 6:1-Pausenführung zu drehen. Im zweiten Abschnitt machte zwar auch Azizli einmal Bekanntschaft mit der Matte, brachte den 6:3-Sieg aber sicher über die Zeit.
Die Medaillenentscheidungen in den ersten vier Greco-Konkurrenzen fallen ab 18 Uhr. Azizli trifft dann im Finale auf den Kirgisen Zholaman Sharshenbekov.
Korpasi gegen Stäbler
Besonders gespannt werden die Ringsportanhänger in Mainz und dem Umland wenig später im Livestream (https://unitedworldwrestling.org/event/world-championships-33) das Duell um Gold im 72-Kilo-Limit verfolgen: Darin stehen sich der ungarische Lokalmatador Balint Korpasi, der bis zur vorigen Saison für den ASV Mainz 88 in der Bundesliga gekämpft hat, und der deutsche Vorzeigeathlet Frank Stäbler gegenüber. Stäbler, der für den Mainzer und Nackenheimer Erstligakonkurrenten Red Devils Heilbronn antritt, möchte sein Titel-Triple komplett machen, Korpasi will das verhindern.
Auf dem Weg ins Finale hatte der Ungar seine schwerste Prüfung im Halbfinale zu überstehen. Im Bodenkampf erarbeitete er sich eine 3:0-Pausenführung gegen Alk Mnatsakanian. Als Korpasi im zweiten Durchgang selbst Untermann war, wehrte er sich erfolgreich gegen alle Versuche des Bulgaren, ihn zu drehen oder anzuheben.
Roland Schwarz, ein weiterer Ex-88er, verlor im Viertelfinale der 82-Kilo-Klasse nach zwei klaren Siegen gegen den Kirgisen Atabek Azisbekov. Da dieser im Halbfinale ausschied, blieb Schwarz der Weg in die Trostrunde verwehrt.
Am Freitag greift auch Denis Kudla ins Geschehen ein. Der Olympiadritte von Rio und WM-Zweite des Vorjahres, der jetzt auch bei Einzelwettbewerben für die Nackenheimer antritt, gehört im 87-Kilo-Limit zum Favoritenkreis.