red | 04.04.2018

Sonntags war der Gang drin

Angelina Kohl gewinnt beim Gonsenheimer Osterturnierauf Sandro das Punktespringen der Klasse L. Ansonsten dominieren vor allem hessische Reiter.
Heimsten zum Saisonauftakt einen Sieg ein: Angelina Kohl und Sandro.
Heimsten zum Saisonauftakt einen Sieg ein: Angelina Kohl und Sandro. | Eva Schaab

Gonsenheim. Mit rund 530 Pferden haben die Reiter der Region im Lennebergwald die Freilandsaison eröffnet. Das Osterturnier des RFV 1929 Mainz-Gonsenheim ist eine echte Traditionsveranstaltung – seit 1955 finden die Dressur- und Springwettbewerbe am Sandmühlweg statt, nur einmal mussten sie wegen der Maul- und Klauenseuche ausfallen. „Das Turnier lief wieder reibungslos ab“, lobte Vorstandsmitglied Guido Rathje die bewährte Helfermannschaft des Vereins, die wie gewohnt von den Reiterkollegen aus Finthen verstärkt wurde. „Vor allem am Montag gab es einen ersten Anflug von Frühlingswetter, und wir hatten viele Zuschauer aus Gonsenheim“, sagte Rathje, der sich bei den Besuchern für diese Anerkennung bedankte.

Sportlich prägten vor allem die Gäste aus Hessen das Geschehen, doch auch die Gastgeber setzten sich immer wieder in Szene. Eine Erfolgsgarantin des Gonsenheimer Reitvereins war wieder einmal Angelina Kohl. Die 22-Jährige hatte samstags im L-Springen noch recht zögerlich begonnen, ritt zwar mit beiden Pferden saubere Nullrunden, war jedoch im Vergleich zur Konkurrenz zu langsam. Mit dem elfjährigen Agentano wurde es der siebte Rang sieben, mit dem 14-jährigen Sandro kassierte sie sogar zwei Strafpunkte für das Überschreiten der erlaubten Zeit und wurde Neunte.

Erstes Turnier nach der Winterpause

Sonntags war dann der Gang drin: Mit Sandro ließ Kohl im Punktespringen der Klasse L die Konkurrenz hinter sich und holte sich den Sieg. Im abschließenden M*-Springen mit Siegerrunde verhinderte ein Abwurf im Umlauf den Einzug in die Entscheidung, mit Rang sieben sprang trotzdem eine Platzierung heraus.

Kohl war mit diesem Saisonauftakt zufrieden: „Es war das erste Turnier für dieses Jahr. Im Winter haben meine Pferde Pause und gehen keine Hallenturniere.“ Geschuldet ist das auch den Trainingsbedingungen: Die Pferde stehen zu Hause, es gibt nur einen Reitplatz, keine Halle. „Im Winter ist das Training eher schwierig, da bewege ich die Pferde eigentlich nur“, erzählte sie. „Mal auf dem Platz, mal im Gelände, je nach Wetter. Springen kann ich immer erst, wenn das Wetter besser ist – was ja dieses Jahr leider relativ spät der Fall war.“

Sandro und Agentano scheint es nicht zu schaden, auch wenn die Vorbereitungszeit auf das erste Turnier kurz war. „Vor drei bis vier Wochen haben wir mit richtigem Training angefangen, in den letzten anderthalb Wochen sind wir wieder gesprungen“, berichtete Angelina Kohl. Den Sieg im M*-Springen, dem Höhepunkt der Veranstaltung, den zahlreiche Zuschauer rund um den Springplatz verfolgten, holte sich übrigens Brian Klimutta aus Kaiserslautern – mit gleich drei Pferden landete der junge Kaderreiter unter den ersten Vier.

Lena Schmid mit neuem Pferd

Samstags hatten die Dressurreiter das Geschehen dominiert, die höchsten Prüfungen lagen hier in der Klasse L. Es gewannen Mareike Happich (RSV Rheinhessen-Mitte) mit Caprice in der auf Trense gerittenen Prüfung und Patricia Helfrich aus Biblis mit Cosmopolitan in der auf Kandare gerittenen Prüfung.

Beim Nachwuchs stellte Lena Schmid (RFV Mainz-Ebersheim) ein neues Pferd unter ihrem Sattel vor: Mit der erst sechsjährigen Oldenburgerin Quick Chucky aus der Zucht von Julia Richter (Heidesheim) platzierte sich die Tochter des mehrmaligen hessischen Berufsreiterchampions Paul Schmid in der Dressurreiterprüfung der Klasse A – ein vielversprechendes Pferd für die junge Reiterin. Mitte März hatte das Paar bereits eine A-Dressur in Walldorf für sich entschieden. Auch mit Pony Rock Edition war Lena Schmid in Gonsenheim in der E-Prüfung platziert. Eva Schaab

Die Autorin ist Redakteurin des „Pferdesport Journal“.

 

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