Ü45 nicht nur dem Alter nach
Mainz. Heiße Vorbereitungsphase für die deutschen Minigolf-Senioren: Im Vorfeld der Europameisterschaften in Portel, einem portugiesischen Städtchen östlich von Lissabon, machten die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer Bekanntschaft mit einer der heftigsten Hitzewellen der letzten Jahre. Das Kürzel „Ü45“ konnte diesmal durchaus auch meteorologisch verstanden werden, denn am Wochenende vor den Titelkämpfen überstieg das Thermometer zeitweise die 45-Grad-Marke – eine schwierige Aufgabe für die Betreuer, bei solchen Bedingungen die richtige Dosierung des Trainings zu finden.
Für die Wettkampftage – am Mittwoch geht es los – sind moderatere Temperaturen zwischen 30 und 35 Grad angesagt, also fast schon heimatliche Verhältnisse. Gleich fünf Mainzer sind an dieser Senioren-EM beteiligt. Allen voran Michael Bamberg, seit dem Frühjahr Bundestrainer der Senioren im DMV. Zum Betreuerteam gehört des weiteren Patrick Beringhausen, neben Susi und Stefan Bremicker (Brechten) sowie Hansi Pscherer (Olching).
Kobisch strebt sechsten EM-Titel in Serie an
Im Seniorinnenteam steht wieder einmal Alice Kobisch, die zusammen mit Sabine Hammerschmidt ((Hilzingen), Nicole Warnecke (Wolfsburg) und der Deutschen Meisterin Alexandra von dem Knesebeck (Göttingen) den sechsten EM-Titel in Serie anstrebt. Etwas kürzer ist die Titelhistorie der Männer, die sich vor zwei Jahren in Lahti (Finnland) den schwedischen Filzspezialisten beugen mussten. Auch in diesem Jahr wird auf FIlz und Eternit gespielt, sodass die Skandinavier leicht favorisiert ins Rennen gehen werden. Die Deutschen wollen dagegenhalten, um den im Vorjahr gewonnenen Titel erfolgreich zu verteidigen.
Angehen werden dieses Projekt die beiden Mainzer Markus Janßen und Roman Kobisch sowie Robert Kullick (Berlin), Dirk Otten (Salzgitter), Robert Hahn (Ludwigshafen), Tim Clasen (Wolfsburg) und Michael Neuland (Brechten). Janßen ist auch Titelverteidiger im Strokeplay-Einzel, bei dem im Vorjahr alle Medaillen nach Deutschland gingen. Silber holte sich in Cheb Roman Kobisch nach Stechen gegen Robert Kullick.
Drei Mainzer wollen WM-Gold
Am Mittwoch beginnen in Cheb (Tschechien) die Jugend-Weltmeisterschaften auf denselben Anlagen, auf denen im Vorjahr die Senioren des Deutschen Minigolfsport-Verbandes beide Teamtitel sowie drei von vier Einzeltiteln geholt hatten. Ähnlich erfolgreich möchte der Nachwuchs agieren. Bei der EM im schwedischen Askim mussten die deutschen im vorigen Jahr beide Teamgoldmedaillen den Gastgebern überlassen, heimsten aber im EInzel eine weitere Medaille ein, darunter eine goldene für Sarah Schumacher (Tuttlingen). Für Silvio Krauss gab es Silber, nachdem er im Sudden Death am zweiten Extraloch dem Schweden Lindström unterlegen war.
Krauss ist auch 2018 wieder dabei, sein Titelgewinn bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Hannover nach zuvor zwei Einzeltiteln in der Schülerkategorie war quasi seine Visitenkarte für die WM in Tschechien. Auch Ole Biegler, nach Platz fünf bei der DM, schaffte wieder den Sprung ins Team. Zusammen mit Patrick Barz (Berlin), Severin Blümer (Wesel), Lauro Klöckener (Neheime), Yannick Müller (Ingolstadt) und Kenny Schmeckenbecher (Lüdenscheid) wollen die beiden Mainzer diesmal die Schweden in die Schranken weisen.
Das Juniorinnenteam besteht aus der Deutschen Meisterin Michaela Krane (Wolfsburg), Europameisterin Sarah Schumacher (Tuttlingen), Michaela Zwirlein (Murnau) und der Mainzer Bundesligaspielerin Selina Krauss, die mit dem MGC-Damenteam gerade den Deutschen Meistertitel nach Mainz geholt hat. Der zeitliche Ablauf sieht zunächst an zwei Spieltagen die Teamentscheidungen vor, bevor am Freitag das Strokeplay-Einzel und am Samstag die Matchplay-Entscheidungen auf dem Programm stehen.