Vier Touchdowns nach der Pause
Rüsselsheim. So langsam kommen die Mainz Golden Eagles in Schwung. Mit dem 38:12 bei den Rüsselsheim Crusaders gelang den American Footballern des TSV Schott der zweite Sieg hintereinander; damit glich das Team seine Bilanz aus. „Dass wir es können, hatten wir im Training gezeigt“, sagte Headcoach Andreas Perscheid. „Wir haben es nur nicht aufs Parkett gebracht. Jetzt sind wir aufgewacht, auch wenn es zu spät ist.“
Anlaufzeit brauchten die Mainzer auch bei den Crusaders; zur Pause lagen sie 8:12 zurück. Dabei waren sie gleich mit dem ersten Drive mit 8:0 in Führung gegangen. Timo Griedelbach erzielte den Touchdown, den Zwei-Punkte-Zusatzversuch steuerte Raphael Lee bei. Am Spielerischen gab es in den ersten beiden Vierteln auch weiterhin wenig zu meckern, die Eagles bewegten den Ball flüssig über das Feld und waren von der Crusaders-Defense kaum zu stoppen.
Doch es schlichen sich Flüchtigkeitsfehler ein, mit denen die Mainzer sich selbst um den Lohn brachten. „Die Offense hat sich entschieden, den Ball viermal dem Gegner zu überlassen“, merkte Perscheid lakonisch an. „Eigentlich war das völlig unnötig.“
Einige Bälle fallenlassen
Seine Leute ließen Pässe, die sie bereits gefangen hatten, wieder fallen und brachten damit die Rüsselsheimer ins Spiel. Die Mainzer Abwehr reparierte den Schaden so weit es ging und gestattete dem Gegner keinen einzigen Touchdown. Doch dank eines starken Kickers erzielten die Crusaders nach ihren unverhofften Ballgewinnen Fieldgoals. „Die Defense hat eine megastarke Teamleistung gebracht“, lobte der Trainer. „Gegen die Fieldgoals kann sie nichts machen.“
Nach der Pause gingen die Eagles konzentrierter zu Werke, ließen keinen Punkt mehr zu und erzielten selbst noch vier Touchdowns. Griedelbach war ein weiteres Mal erfolgreich, zweimal trug Malik Hutch das Ei in die Endzone, einmal Lee. Auf den Kick durch die Stangen verzichteten die Mainzer komplett, stattdessen gingen sie jedes Mal auf zwei Punkte. Bis auf einen gelangen diese Versuche auch. Noch zweimal war Lee der Zielspieler, einmal Bernhard Beeks.
Als falsch erwies sich das Gerücht, die Rüsselsheimer würden mit einer deutlich geschwächten Mannschaft antreten. Das Aufgebot der Crusaders lag bei deutlich über 30 Spielern, und alle Leistungsträger, von denen es geheißen hatte, sie fielen aus, standen auf dem Feld. „Sie sind auch sehr selbstbewusst aufgetreten“, sagte Perscheid. „Dass es dann so läuft, hatten sie sich nicht vorgestellt.“ Seine Mannschaft sei jetzt im Rhythmus und werde noch schöne Spiele zeigen. Zur Meisterschaft reiche es zwar nicht mehr, doch in den Rückrundenspielen will er auch den starken Gegnern Paroli bieten. „Ich habe nicht vor, noch einmal zu verlieren.“