Aus dem Viertelfinale an den Bruchweg
Mainz. Auf der Suche nach einem neuen Rechtsverteidiger ist der FSV Mainz 05 in der Heimat seines Sportdirektors Martin Schmidt fündig geworden: Silvan Widmer, der gerade noch mit der Schweizer Nationalmannschaft im Viertelfinale stand, hat am Bruchweg einen Vertrag bis Sommer 2024 unterschrieben.
Der 28-Jährige kommt vom FC Basel, für den er inklusive Europa- und Champions League 117 Pflichtspiele (9 Tore, 17 Vorlagen) bestritten hat. Zuvor war er 142-mal für Udinese Calcio in der italienischen Serie A und der Europa-League-Qualifikation im Einsatz. Für die Schweizer Nationalmannschaft hat Widmer 20 Partien absolviert, vier davon von bei der Europameisterschaft bis zum Aus nach Elfmeterschießen gegen Spanien.
„Mit seiner internationalen Erfahrung und Reputation als aktuell bester Rechtsverteidiger der Schweiz, ist Silvan Widmer für uns nicht nur als Spieler, sondern auch als Persönlichkeit ein großer Zugewinn“, sagt Martin Schmidt. „Er war die positive Überraschung der Schweizer Nationalmannschaft bei dieser EM, bei der die Nati mit dem Viertelfinaleinzug Geschichte geschrieben hat. Wir konnten Silvan vom Mainzer Weg überzeugen und freuen uns, dass er nun die Bundesliga beleben will.“
Variabel in den Systemen
Im Unterschied zu den bisherigen Neuzugängen Anderson Lucoqui und Jae-sung Lee kommt Widmer aus einem laufenden Vertrag. Über die Ablösemodalitäten ließen die 05er nichts verlauten.
„Silvan ist ein athletischer Spielertyp, der alles mitbringt, was wir auf der defensiven Außenbahn brauchen“, sagt Trainer Bo Svensson, der beim Trainingsauftakt erklärt hatte, nicht mit einer Rückkehr des zuletzt von Eintracht Frankfurt ausgeliehenen Danny da Costa zu rechnen. Entsprechende Überlegungen dürften sich mit Widmers Verpflichtung erledigt haben.
Der Schweizer könne in mehreren Defensivsystemen variabel spielen, verfüge über viel Tempo und einen immensen Vorwärtsdrang, sagt Svensson. „Silvan passt hervorragend zu der Art, wie wir Fußball spielen wollen. Dazu ist er ein gestandener Spieler, der unsere Mannschaft nicht nur mit seiner fußballerischen Qualität, sondern auch mit seiner Erfahrung und seiner feinen Art bereichern wird.“
Frei machte Werbung
Widmer wird in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert, für ihn sei es „eine Riesenherausforderung, seine Qualitäten in der Bundesliga unter Beweis stellen zu können, auf die ich mich sehr freue“. Mainz 05 habe sich intensiv um ihn bemüht und ihm die Ziele und Visionen des Klubs geschildert.
„Ich war von Anfang an begeistert und wollte unbedingt hierherkommen. Mein guter Freund Fabian Frei“ – 2015 aus Basel gekommen und 2017 nach Basel zurückgekehrt – „hat mir schon vom Verein, der Stadt und dem Umfeld hier in Mainz vorgeschwärmt und gesagt, dass dies ein familiärer Klub ist, was gut zu mir passt. Und meinen Nationalmannschaftskollegen Edimilson Fernandes kenne ich ja auch schon. Ich freue mich nun darauf, hier schnell heimisch zu werden.“
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