Zweite Bundesliga Damen | Guido Steinacker | 31.08.2018

Gerken ist wieder in der Stadt

Das Torfrauenproblem hat Handball-Zweitligist FSV Mainz 05 kurzfristig gelöst: Die bisherige Bretzenheimerin Vanessa Gerken ersetzt die verletzte Clara Bohneberg.
Der Abschied aus Mainz war emotional, aber nicht endgültig: Torfrau Vanessa Gerken (r.), hier bei der Verabschiedung durch die Mannschaft der SG Bretzenheim nach dem letzten Drittliga-Heimspiel der vergangenen Runde, füllt die durch den Kreuzbandriss von Clara Bohneberg entstandene Lücke im Tor von Zweitligist FSV Mainz 05.
Der Abschied aus Mainz war emotional, aber nicht endgültig: Torfrau Vanessa Gerken (r.), hier bei der Verabschiedung durch die Mannschaft der SG Bretzenheim nach dem letzten Drittliga-Heimspiel der vergangenen Runde, füllt die durch den Kreuzbandriss von Clara Bohneberg entstandene Lücke im Tor von Zweitligist FSV Mainz 05. | Guido Steinacker

Mainz. Natürlich geht man nie so ganz, schwört, sich nicht aus den Augen zu verlieren und ein baldiges Wiedersehen. So war es auch, als Vanessa Gerken am Ende der vergangenen Runde Handball-Drittligist SG TSG/DJK Bretzenheim nach zwei Jahren den Rücken kehrte. Die Fahrerei aus dem Koblenzer Raum zu Training und Spielen waren ihr zu zeitaufwändig geworden, hieß es im Frühjahr. Die nimmt die 22-Jährige nun aber wieder auf sich, denn Gerken hat kurzfristig ein Angebot von Zweitligist FSV Mainz 05 angenommen.

Ein schwerer Schlag für den Oberligisten TV Moselweiß, der kurz vor der Saison den prominenten Neuzugang – vor dem Wechsel nach Bretzenheim gehörte Gerken im Zweitligajahr den dann aufgelösten Vulkan Ladies Koblenz an – nun wieder abgeben musste. Die 05er grasten nicht freiwillig so kurz vor Rundenbeginn beim TVM, vielmehr musste der Zweitligist reagieren, nachdem Clara Bohneberg sich in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.

„Die Verletzung von Clara war für uns, vor allem natürlich auch für Clara selbst, ein Schock und riss unerwartet eine heftige Lücke auf“, sagt 05-Handballmanager Karl-Heinz Elsäßer, der das Entgegenkommen der Koblenzer einzuschätzen weiß. „Vanessa Gerken so schnell verpflichten zu können, war insofern auch ein großes Quentchen Glück. Unser Dank gilt den Verantwortlichen des TV Moselweiß, die uns bei aller verständlicher Betroffenheit sportlich fair und schnell in der Frage der Spielberechtigung unterstützt haben.“

Ein anderer Typ als Schäfer

Trainer Thomas Zeitz sieht Gerken als Gegenpart und damit gute Ergänzung zu seiner Stammkeeperin. „Sie ist vom Typ ein guter Kontrast zu Kristin Schäfer: groß und mit anderen Aktionen und – ähnlich so wie Clara – ein eher ruhigerer Typ. Das erleichtert auch dem Team die Umstellung, und ich bin mir sicher, dass wir ihre Integration schnell hinbekommen.“ Mit der Zusage Gerkens habe Mainz 05 „mehr bekommen, als wir zu dieser Zeit auf dem Torhüterinnenmarkt erwarten konnten“.

Die aus Solingen stammende Gerken hat in ihrer Zeit im A-Jugendbundesligateam von Bayer Leverkusen, mit dem sie 2015 Deutsche Meisterin wurde, mit Elisa Burkholder zusammengespielt und weitere 05erinnen als Gegenspielerin kennengelernt. Mit der Anfrage aus Mainz sei ihr Traum, noch einmal Zweite Liga zu spielen, ein Stück näher gerückt, betont sie. Das angenehme Klima beim Training und die Einstellung der Mannschaft habe ihr dann sehr gefallen. „Da die Dynamites noch ein sehr junges Team sind, freue ich mich besonders darauf, dass wir uns gemeinsam weiterentwickeln können, um Schritt für Schritt besser zu werden.“

Alle Artikel von Handball