Rundum gelungen im besonderen Rahmen
Mainz. Bei bestem Spätsommer-Wetter holte der RSV Schwarz-Weiß Hechtsheim am vergangenen Wochenende sein Reitturnier nach, das am traditionellen Juni-Termin der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war. Corona war immer noch ein Thema, so wurde das Programm auf die Springprüfungen reduziert, die Dressur blieb dieses Mal außen vor. Keine schlechte Neuerung auf dem ohnehin etwas beengten Gelände.
So stand den Springreitern zur Vorbereitung ein zweiter Platz zur Verfügung, die Tische der Gastronomie standen auf einem weiteren Reitplatz – das alles sorgte für ausreichend Raum und ermöglichte eine rundum gelungene Veranstaltung. „Wir sind total glücklich, dass wir es so gemacht haben“, sagte Christina Muy, die das Turnier seit Jahren mitorganisiert, auch wenn sie einige Wochen vorher noch um die Veranstaltung gebangt habe. „Jetzt sind wir top zufrieden.“
Unterstützung erfuhr der Verein von vielen Seiten, viele Reitställe und andere Firmen übernahmen das Preisgeld der Prüfungen. „Das ist nicht selbstverständlich derzeit“, betonte auch Lisa Sieben, die erfolgreichste Aktive des RSV und neben eigenen Einsätzen im Sattel meist am Rand des Parcours als Trainerin unterwegs – „ein bisschen Stress beim Heimturnier“.
Nullrunden im L-Springen rar
Ebenfalls bei ihr im Training ist Christina Muy, die sich mit Shalimero und ihrem neuen Pferd Chacco B mehrfach in den Klassen A und L platzieren konnte. Gerade im L-Springen am Sonntag war der dritte Platz mit dem zehnjährigen Shalimero ein toller Erfolg, denn die Nullrunden in diesem Springen waren rar gesät. Gerade einmal sieben der 50 Starter kamen fehlerfrei ins Ziel, auch bei Muy und Chacco B fiel gleich am ersten Sprung die Stange.
Zu den fehlerfreien Ritten gehörten die beiden Gonsenheimerinnen Anna-Katharina Grünewald mit Carl-Friedrich und Angelina Kohl mit Sandro, die Zweite und Vierte wurden. Im abschließenden M*-Springen sah die Fehlerquote besser aus, acht von 27 Reiter kamen mit weißer Weste aus dem Parcours. Eine der Nullrunden kam von Lisa Sieben, die mit Lordana S eine besonnene und ruhige Runde ritt – am Ende war es Rang acht. Über 15 Sekunden schneller war die siegreiche Sabrina Bartmann aus Worms.
Ein bisschen fehlte das Glück
Deutlich schneller als mit Lordana S war Lisa Sieben mit ihrem ersten Pferd Lepanto unterwegs gewesen, allerdings fiel die Stange am letzten Sprung – Platz neun. „Da hat ein bisschen das Glück gefehlt“, kommentierte die Reiterin, die dennoch mit ihrem Turnierwochenende zufrieden war. „Vor allem die jungen Pferde aus unserer eigenen Zucht haben sich gut gezeigt.“ Ihre ersten beiden M*-Springen bestritt Muy beim Heimturnier mit Shalimero.„Ich bin sehr glücklich, auch wenn Fehler drin waren“, bilanzierte sie. „Man muss dareinwachsen.“
Um dieses Vorhaben zu unterstützen, dafür kam Chacco B Mitte Juli zu Familie Muy. Der Zwölfjährige hat zahlreiche Platzierungen in Klasse M auf dem Kontound ging bereits erfolgreich in S-Springen. „Es war eigentlich Zufall, dass wir Chacco gefunden haben“, erzählte Muy. „Aber wenn man sich in Klasse M etablieren will, braucht man zwei Pferde.“ Eva Schaab