Oberliga Damen | Peter H. Eisenhuth | 19.06.2024

Nur mit den Doppeln unzufrieden

Beim stark besetzten BASF TC Ludwigshafen 2 unterliegen die Damen des TSC Mainz am ersten Oberligaspieltag mit 3:6. Trainer Babak Momeni kann mit der Niederlage leben, hätte sich aber nach den Einzeln einen weiteren Punkt gewünscht.
Hannah Müller: Leistungsklassen interessieren sie nicht.
Hannah Müller: Leistungsklassen interessieren sie nicht. | Archiv/Eßling

Ludwigshafen. War das ein Fingerzeig für den weiteren Saisonverlauf? Oder werden andere Gegner nicht so stark aufgestellt sein wie die Zweite Mannschaft des BASF TC Ludwigshafen, die gleich vier Akteurinnen aus dem Zweitligakader aufbot? „Es wird hart“, antwortet Babak Momeni auf die Frage, wie er die Chancen des TSC Mainz einschätzt, die Oberliga zu halten. „Es wird hart, aber ich bin guter Dinge, dass die Spielerinnen es hinbekommen.“

Die 3:6-Auftaktniederlage war eine mit Ansage, die Gastgeberinnen waren in etwa so besetzt, wie der Mainzer Trainer es vermutet hatte. Unter anderem mit seinem Zögling: Die am Ebersheimer Weg ausgebildete Livia Kraus gab an Position zwei gegen Elise Barnstedt kein Spiel ab. „Trotzdem war das kein schlechtes Spiel von Elise“, sagte Momeni, „das war ein schönes Match mit vielen guten Ballwechseln.

Um das Ergebnis freundlicher zu gestalten, fehlten der jungen Mainzerin noch ein paar Kleinigkeiten. Freilich haben sich an Kraus schon gestandene, deutlich höher eingestufte Gegnerinnen die Zähne ausgebissen. Aus der gerade abgeschlossenen Zweitligasaison ging die 25-Jährige mit einer 4:1-Bilanz heraus, mit dem UTC Fischer Ried stand sie vor einem Jahr im Finale um die österreichische Mannschaftsmeisterschaft.

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„Livia Kraus macht keine Fehler“

Die sieben Jahre jüngere Barnstedt müsse sich die Niederlage nicht zu sehr zu Herzen nehmen. „Livia ist halt viel erfahrener und sehr clever. Und sie macht kaum Fehler“, sagte Momeni und korrigierte sich umgehend. „Falsch. Sie macht keine Fehler. Wenn du gegen sie eine Chance haben willst, musst du immer ackern und schneller spielen als sie.“

Erwartungsgemäß chancenlos waren Sabina Schmidbauer und Charlotte Jacob gegen die ebenfalls von oben gekommenen Charlotte Keitel und Hannah Amling. Ihre Einzelsiege verbuchten die Mainzerinnen an den Positionen, mit denen der Trainer kalkuliert hatte. Hinten setzte sich Magdalena Böhmer glatt gegen Leonie Schütz durch, an der Fünf verlor Ira Schmid nach 6:0 den zweiten Satz im Tiebreak und entschied den Matchtiebreak mit 10:5 für sich.

Und Hannah Müller-Vradelis war an drei zwar mit der schlechteren LK (3,5) ausgestattet als Michelle Roth (1,5) – doch wann hätte sich die langjährige TSC-Kapitänin schon mal für Leistungsklasseneinstufungen interessiert. Sie gewann beide Sätze mit 6:4 „nach einer sehr guten Leistung“, wie Momeni bescheinigte. „Sie war zwar nicht ganz zufrieden, aber das ist sie ja fast nie…“

Ein Doppel muss drin sein

Was dem Coach missfiel, war, dass alle drei Doppel an die Gastgeberinnen gingen. „Eines hätte ich mir schon gewünscht.“ Jacob/Schmid kamen der Erfüllung des Wunschs nahe, gaben gegen Krassnitzer/Schmitz aber den zweiten Satz im Tiebreak und den dritten Durchgang mit 9:11 ab. Das kann passieren und ist an einem Spieltag, an dem es ohnehin nicht zu einem Mannschaftssieg gereicht hätte, nicht tragisch.

Zur Gewohnheit werden darf es allerdings nicht. Drei Doppel abzugeben, ist fast immer gleichbedeutend mit einer Niederlage des Teams.

Am Samstag (10 Uhr) empfängt der TSC den TC Blau-Weiß Homburg, der mit einem 6:3 gegen den TC Rot-Weiss Kaiserslautern in die Saison eingestiegen ist.

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