Vierter Platz ist das Ziel
Mainz. An alter Wirkungsstätte wollen Fabian und Jonas Gebhard am Samstagnachmittag versuchen, sich für das Finale um den Radball-Deutschlandpokal zu qualifizieren. Weil der RV Hechtsheim zwar den Zuschlag erhielt, eines der beiden Halbfinalturniere auszurichten, am selben Nachmittag aber in der heimischen Halle das DM-Viertelfinale der U19 mit Tom und Felix Beismann stattfindet, weichen die Aktiven nach Klein-Winternheim aus – vom dortigen RSV waren die Gebhard-Brüder vor zwei Jahren nach Hechtsheim gewechselt.
„Ich hoffe, dass sich die Umgebung als gutes Pflaster erweist“, sagt Andreas Gebhard, der seine Söhne coachen wird. Auf dem Papier sei es zwar einfacher, die Endrunde zu erreichen als das Halbfinale, weil nicht nur die besten zwei, sondern die besten vier Mannschaften aus einem Sechserfeld weiterkommen. „Dafür sind die Konkurrenten aber auch stärker“, relativiert er den vermeintlichen Vorteil. „Wir können ohne Druck aufspielen, aber natürlich wollen wir auch weiterkommen.“
Wenn Gebhards Prognose eintritt, sind die ersten drei Plätze vergeben, in beliebiger Reihenfolge an den amtierenden deutschen Vizemeister RSC Schiefbahn, die RSG Ginsheim und den RSV Waldrems. Diese Duos belegen in der Bundesliga nach der Hinrunde die Ränge drei, vier und acht. „Die sind für mich gesetzt“, sagt der Hechtsheimer Coach. „Dahinter kämpfen wir mit dem RKV Denkendorf und dem SV Nordshausen um den vierten Platz fürs Finale.“ Das Duo aus Nordshausen rückt für den krankheitsbedingt ausfallenden TSV Großkoschen 2 nach.
Offensive der Defensive anpassen
„Vierter Platz“ und „Finale“ sind gute Stichworte: Im Juli 2017 fungierte der RSV Klein-Winternheim als Gastgeber des U-23-Deutschlandpokalfinales, damals überzeugten Gebhard/Gebhard mit dem vierten Platz. Die Sieger von einst sind auch diesmal dabei: Valentin Notheis/Felix Weinert aus Denkendorf. Die beiden spielen inzwischen in der Zweiten Liga, dürften aber als ungeschlagener Tabellenführer der Südstaffel mit dem heimischen Duo auf Augenhöhe sein.
Der RV Hechtsheim eröffnet das Turnier um 13 Uhr gegen die Ginsheimer Jens Krichbaum/Roman Müller, und Andreas Gebhard hofft, „dass wir nicht wieder so ins offene Messer laufen wie am ersten Bundesligaspieltag“. Bei den Trainingspartnern stiegen die Mainzer mit einem 0:5 in die Saison ein. „Ein Pünktchen zum Auftakt wäre nicht schlecht“, sagt der Vater. Dafür müssen die Söhne allerdings ihre Offensiv- der Defensivleistung anpassen (nicht umgekehrt!). Hinten nämlich passte es in den jüngsten Begegnungen, bei gegnerischem Ballbesitz zeigten Gebhard/Gebhard, dass sie verteidigen können.
Die Gegentreffer fielen in der Regel nach Passfehlern im Aufbau oder nach schwachen Abschlüssen, die die zu Kontern oder direkten Schlägen ins leere Tor führten. „Das müssen wir in den Griff bekommen.“