Es muss nicht immer Gänsehaut sein
FSV Nieder-Olm – SV Klein-Winternheim 4:1 (3:1).
Eine eher unterdurchschnittliche Leistung reichte den Gastgebern zum Derbysieg, durch den sie auf den zweiten Tabellenplatz vorrückten. „Es war nicht unser bester Auftritt, ganz sicher kein Gänsehauterlebnis“, sagte Trainer Christian Lang. Das bestätigte der Klein-Winternheimer Kotrainer Matthias Tüllmann. „Die Nieder-Olmer haben gut gespielt, aber es war keine Glanzleistung.“
Die Gäste nutzten durch Robin Wolf einen individuellen Fehler zur Führung, die jedoch nicht lange Bestand hatte. Nach einem Ballverlust der aufgerückten Klein-Winternheimer sah Kevin Schuhmacher, dass Felix Bargenda weit vor seinem Tor stand und überlupfte den Schlussmann zum Ausgleich. Nur zwei Minuten später wurde der Sören Boomgaarden nach einem langen Ball von einem Verteidiger nur begleitet, aber nicht gestört, dieses Mal musste Bargenda aus seinem Kasten kommen und wurde erneut durch eine Bogenlampe überwunden. Noch vor der Pause legte Alkan Yildiz das 3:1 nach.
Demnächst wieder im Rhythmus
„Wir haben nie aufgesteckt“, sagte Tüllmann, „und hatten ebenfalls unsere Chancen.“ Die ergaben sich, als die Gäste in der zweiten Hälfte weiter vorne draufgingen, doch Lars Frick und Wolf vergaben hochkarätige Möglichkeiten. „Es hätte 3:3 stehen können“, sagte der Klein-Winternheimer Ko-Trainer.
Für die Entscheidung sorgte Matthias Cygon mit einem verwandelten Foulelfmeter. „Unterm Strich haben wir ein mäßiges Bezirksligaspiel verdient gewonnen“, resümierte Lang.
Tüllmann klagte über die Belastung im Drei-Tage-Rhythmus, die am Mittwoch mit dem Pokalspiel gegen den SV Hermesberg weitergeht. „Uns fehlt einfach das Training. Wir müssen den Jungs auch inhaltliche Dinge mit auf den Weg geben können.“ Die Köpfe seien leer, es fehlten die Ideen. Trotz des vorletzten Platzes ist ihm noch nicht bange. „Wir wissen, dass wir unsere Punkte holen, wenn wir im Oktober wieder einen normalen Rhythmus haben“ – klingt, als rechne er nicht damit, nach der TSG Bretzenheim einen zweiten Verbandsligisten auszuschalten.
Tore: 0:1 Robin Wolf (16.), 1:1 Kevin Schuhmacher (22.), 2:2 Sören Boomgaarden (24.), 3:1 Alkan Yildiz (33.), 4:1 Matthias Cygon (79., FE).
FSV Oppenheim – VfR Nierstein 4:4 (2:2).
Auf den letzten Drücker, kurz vor Ablauf der 90 Minuten und in der Nachspielzeit, retteten die eingewechselten Leon Bernhöft und Lukas Bengyik den Gastgebern das Unentschieden. „In einem schlechten Spiel war das am Ende glücklich“, sagte FSV-Spielertrainer Marco Streker. „Aber keine Mannschaft hatte es verdient, als Sieger vom Platz zu gehen.“
Das sah Nico Augustin anders. „Wir müssen sieben, acht Tore schießen“, sagte der Niersteiner Übungsleiter. „Für uns ist das eine gefühlte Niederlage.“ Allein Michael Steffens sei in beiden Spielhälften je einmal frei auf Lars Budzynski zugelaufen und jeweils an einer Fußabwehr des Keepers gescheitert. Einen Sieg hätte nur eine Mannschaft verdient gehabt: seine. Das aufgrund mangelnden Chancenverwertung und fehlender Abgezocktheit in den letzten Minuten zustande gekommene Ergebnis sei sehr ärgerlich. „Wir hätten lieber mal den Ball halten oder zur Eckfahne ziehen sollen, als auf ein weiteres Tor zu gehen.“
Scheinbar komfortabel
Die von Leon Lurkin erzielte frühe Führung der Gastgeber durch einen Konter drehte der VfR mit einem direkt verwandelten Freistoß von Nico Manz und einen von Steffens genutzten Foulelfmeter. „Nach dem 2:1 waren die Niersteiner besser“, räumte Streker ein. „Dass wir mit einem 2:2 in die Pause gegangen sind, war glücklich.“ Lurkin hatte einen Fehler der Gäste zum erneuten Ausgleich genutzt.
Nach dem Wechsel schossen Levin Przybysz und erneut Manz die scheinbar komfortable Führung der Gäste heraus. „Nierstein hätte den Sack zumachen können“, sagte Streker. Doch seine Einwechselspieler sorgten für späten Jubel bei den Hausherren.
Tore: 1:0 Leon Lurkin (13.), 1:1 Nico Manz (30.), 1:2 Michael Steffens (35., FE), 2:2 Lurkin (38.), 2:3 Levin Przybysz (56.), 2:4 Manz (71.), 3:4 Leon Bernhöft (89.), 4:4 Lukas Bengyik (90.+3).
FSV Saulheim – VfL Gundersheim 3:0 (3:0).
Nach sechs Niederlagen in ebenso vielen Saisonspielen sah sich Manuel Helmlinger zu Veränderungen gezwungen. Am Donnerstag setzte sich der FSV-Spielertrainer mit Simon Schmitt und Jonas Kleinschmitt zusammen und grübelte über die Aufstellung. „Wir wollten es mal mit etwas mehr Erfahrung probieren“, gab Helmlinger nach dem Schlusspfiff die Entscheidung des Trios wieder.
Er selbst stand seit langer Zeit mal wieder in der Anfangsformation und bildete mit Schmitt und Michael Schmuck eine offensive Dreierkette hinter dem in der Spitze spielenden Kleinschmitt. „Es hat perfekt geklappt. Dass der Plan so aufgeht und das Ergebnis dann auch noch so deutlich ausfällt, war sehr schön.“ Der Erfolg war umso erstaunlicher, als die Gäste bislang mit erst zwei Niederlagen zur erweiterten Spitzengruppe zählten.
Schmitt, Schmuck und Matej Izakovic schossen die Führung, die bis zum Schluss Bestand hatte, bereits vor der Pause heraus. „Es war wichtig, auch mal zu null zu spielen“, sagte Helmlinger. „Aber wenn man ein Erfolgserlebnis hat und in Führung geht, verteidigt es sich auch leichter.“
Tore: 1:0 Simon Schmitt (21.), 2:0 Michael Schmuck (24.), 3:0 Matej Izakovic (44.).
Zeitstrafe gegen den VfL Gundersheim (75.).
VfL Fontana Finthen – ASV Nibelungen Worms 2:1 (1:0).
Wegen einer unnötigen Zeitstrafe von Ramtin Abdollahsagha mussten die Gastgeber in der rund siebenminütigen Nachspielzeit um ihren Sieg zittern. „Wir mussten noch einmal arbeiten“, sagte Kotrainer Tim Klotz. „Das war vielleicht der Aspekt, der den Erfolg verdient gemacht hat.“
Arbeit war das Motto, das über dem gesamten Spiel stand, denn die Finther hatten sich des physisch starken, sehr präsenten Gegners zu erwehren. Sie überstanden in der ersten Hälfte eine Druckphase des ASV und hatten das Matchglück, dabei nicht nur kein Gegentor zu kassieren, sondern mit der von Nick Schwiderski erzielten Führung in die Pause zu gehen.
Den Ausgleich erzielten die Gäste zu Beginn der zweiten Hälfte, doch das 1:1 hatte nur kurz Bestand, dann besorgte Patrick Hochhaus das Tor, das am Ende den Unterschied ausmachte. „Es war eine sehr reife Leistung, auf die wir zu Recht stolz sein können“, resümierte Klotz.
Tore: 1:0 Nick Schwiderski (32.), 1:1 Maximilian Schröher (55.), 2:1 Patrick Hochhaus (61.).
Zeitstrafe: Ramtin Abdollahsagha (Finthen, 88.).
SV Guntersblum – FC Aksu Mainz 2:2 (1:1). Das Unentschieden wertete Ugur Yildirim als gewonnenen Punkt. „Das war bislang unser stärkster Gegner“, sagte der Aksu-Trainer. „Deshalb bin ich sehr zufrieden.“ In der ersten Hälfte wollten die Gäste den Gegner auskontern, kamen so auch zu einem Chancenplus, das sich im Führungstreffer von Riza Can Coban niederschlug.
Die spielstarken Gastgeber glichen allerdings noch vor der Pause aus, gingen unmittelbar nach Wiederbeginn in Führung; Alexandru-Dorel Mihai sorgte für den erneuten Gleichstand. Die Mehrzahl der guten Tormöglichkeiten besaß im zweiten Abschnitt allerdings der SVG. „Auf dem ungewohnten Rasenplatz sind uns die Kräfte ausgegangen“, erläuterte Yildirim. „Aber die Einstellung hat gestimmt, am Schluss haben wir uns in jeden Ball reingeworfen.“ Dazu habe seine Mannschaft auch das nötige Glück gehabt.
Tore: 0:1 Riza Can Coban (30.), 1:1 Justin-Lee Grimes (37.), 2:1 Grimes (46.), 2:2 Alexandru-Dorel Mihai (53.).
TSG Pfeddersheim II – TSV Mommenheim 3:0 (1:0).
Der bislang punktlosen TSG schenkten die Gäste den ersten Dreier. „Nach einer katastrophalen erste Hälfte waren wir in der zweiten nicht deutlich besser“, berichtete der Mommenheimer Spielertrainer Markus Heise. „Es war eine in keiner Weise befriedigende Leistung.“ Seine Mannschaft sei nicht auf der Höhe gewesen, habe nicht als Team funktioniert und völlig verdient verloren. „Wir haben uns überwiegend mit uns selbst beschäftigt. So gewinnst du in der Liga nichts.“
Etwas rätselhaft blieb Heise die Rote Karte gegen Boualam Bouziane. Der hatte zuerst Gelb gesehen, weil er bei einem gegnerischen Freistoß zu nahe am Ball stand, habe sich dann wortlos umgedreht und sei weggegangen, wurde von Schiedsrichter Javier Alonso aber vom Platz gestellt.
Auch den Foulelfmeter, den die Pfeddersheimer zum 2:0 nutzten, erachtete der TSV-Spielertrainer für etwas fragwürdig. „Ich hätte ihn nicht gepfiffen, aber daran hat es nicht gelegen. Die Leistung hat nicht gestimmt.“
Tore: 0:1 Artur Ermilow (19.), 2:0 Dominik Müller (64., FE), 3:0 Erik Rissmann (72.).
Rote Karte: Boualam Bouziane (Mommenheim, 63.).
TuS Neuhausen – TuS Marienborn II 2:1 (0:0).
Die Niederlage nagte an Stephan Lampert. „Wir haben die beste Saisonleistung gezeigt“, sagte der Trainer der TuS Marienborn II nach dem 1:2 (0:0) beim TuS Neuhausen. „Leider belohnen wir uns nicht dafür.“ Er könne seinen Spielern keinen Vorwurf machen, sie hätten eine tolle erste Hälfte gespielt, Spielanlage und Mentalität hätten gestimmt, Chancen seien vorhanden gewesen. „Das Einzige was fehlte, waren die Tore.“
Die Gäste begannen den zweiten Abschnitt allerdings etwas fahrlässig und gerieten durch einen Foulelfmeter in Rückstand, nachdem drei Spieler ineinandergerannt waren. Auch nach dem 0:2 steckten die Marienborner nicht zurück, kamen durch Müslüm Deliaslan zum Anschlusstreffer und drängten auf den Ausgleich. „Der Gegner hat nur auf Zeit gespielt, die Spieler hatten Krämpfe“, berichtete Lampert. „Dann pfeift der Schiedsrichter nach nur dreieinhalb Minuten Nachspielzeit ab.“
Zudem hätte Tobias Persohn seiner Mannschaft in der Schlussphase noch einen Strafstoß zusprechen müssen. Am Unparteiischen mochte der Marienborner Trainer die Niederlage dennoch nicht festmachen, letztlich habe seinem Team die Effizienz gefehlt. Trotzdem sah Lampert den Auftritt als weiteren Schritt in die richtige Richtung. „Darauf bauen wir auf.“
Tore: 1:0 Mark Sackreuther (65., FE), 2:0 Dominik Amrugiewicz (72.), 2:1 Müslüm Deliaslan (84.).
Fortuna Mombach – SV Horchheim 0:1 (0:0). → Zweimal Unterzahl ist einmal zu viel.
Tor: 0:1 Christian Seibert (80.).
Rote Karte: Louis Wirbelauer (Fortuna, 72.).
Zeitstrafe: Wirbelauer (48.).