Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 13.07.2022

Svensson zitiert Heidel

NEUES AUS GRASSAU | Die Fitness stimmt, jetzt geht es im Trainingslager des FSV Mainz 05 um Inhalte. Der Trainer ist mit der Gruppengröße im Chiemgau, und seit Dienstag auch mit der Zusammensetzung seines Kaders zufrieden. Die Verpflichtung des Franzosen Angelo Fulgini sorge für die nötige Flexibilität im offensiven Mittelfeld.
Seit Mittwochnachmittag setzen die 05er ihre Saisonvorbereitung mit dem Trainingslager in Grassau fort.
Seit Mittwochnachmittag setzen die 05er ihre Saisonvorbereitung mit dem Trainingslager in Grassau fort. | Peter H. Eisenhuth

Aus dem Trainingslager des FSV Mainz 05

berichtet Peter H. Eisenhuth

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Grassau. 29 Spieler, darunter drei Torhüter waren es am Mittwoch, 30 sollen es am Donnerstag sein, wenn der aus privaten Gründen zunächst zu Hause gebliebene Danny da Costa den Kollegen ins Trainingslager folgt. Eine große Gruppe, aber keine zu große für Bo Svensson, auch wenn der Trainer des FSV Mainz 05 einen kleinen Kader bevorzugt.

„Hier ist das eine andere Situation“, sagte der Däne nach der ersten Übungseinheit in Grassau am Mittwochabend. Schließlich waren die Nationalspieler unter anderem wegen der Nations League eine ganze Weile über die Bundesligasaison hinaus im Einsatz und sind erst jetzt in die Vorbereitung auf die nächste Spielzeit eingestiegen. Für den Test gegen Besiktas Istanbul kommen sie noch nicht infrage, „aber wir brauchen genügend Spieler für Freitag“, sagt Svensson. „Deshalb ist es gut, dass jetzt diese Menge an Spielern da ist. Das wird nach dem Trainingslager anders aussehen.“

Ein weiterer Profi fehlte am ersten Tag auf der Anlage des ASV Grassau und wird vermutlich noch ein paar Tage ausfallen: Niklas Tauer musste wegen einer Coronainfektion zu Hause bleiben. Die Hoffnung, dass der aus der eigenen Jugend stammende Defensivmann sich in den nächsten Tagen freitestet, besteht. Sofern es sein körperlicher Zustand dann zulasse, solle er noch nachreisen, sagte Svensson.

Wichtige Lücke geschlossen

Ob der Kader ansonsten komplett sei, beantwortete der Trainer zunächst auf mit einem beliebten Zitat des Sportvorstands Christian Heidel: „Wir können morgen Bundesliga spielen“ – und dann mit einem eingeschränkten Ja. Er habe eine gute Gruppe zusammen, ergänzt durch junge Leute. Und der am Dienstag als Neuzugang präsentierte Angelo Fulgini schließe eine wichtige Lücke, sagte Svensson. „Ich habe die Anzahl Spieler, die ich gerne haben wollte. Jetzt haben wir noch sechs Wochen, in denen wir nichts mehr machen müssen, weil wir gut dastehen. Aber wir haben die Möglichkeit nachzulegen. Allerdings nur, wenn es genau passt.“

Fulginis Verpflichtung könnte man auch so interpretieren, dass die 05-Verantwortlichen es dem ebenfalls neuen, von Eintracht Frankfurt gekommenen Aymen Barkok nicht zutrauen, den Part zu übernehmen, der bislang für Jean-Paul Boëtius gedacht war. Worin sich die beiden unterscheiden, sei relativ, sagte Svensson. „Sie können einigermaßen auf der gleichen Position spielen.“

Unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Aufgaben

Identische Spielertypen seien sie jedoch nicht. „Wir brauchen im Mittelfeld die kreativen Spieler, wir brauchen für unterschiedliche Aufgaben unterschiedliche Lösungen“, betonte der Coach. So, wie die vornehmlich defensiven Leandro Barreiro, Dominik Kohr und Anton Stach sich unterschieden, sei es auch bei den offensiven Jae-sung Lee, Barkok und Fulgini der Fall. Als Trainer benötige er eine solche Mischung, „uns insbesondere in Mittelfeld und Angriff ist es wichtig, bei den Impulsen, die die Jungs setzen können, flexibel zu sein.“

Lee, der die Saison nach seiner Einwechslung gegen Eintracht Frankfurt mit einer Innenbandverletzung im rechten Knie beendet hatte – die gleiche Verletzung, die er zuvor links hatte – ist im Übrigen noch kein Mann für das Spiel gegen Besiktas. „Aber ich bin froh, dass er hier dabei ist, wir können ihn auch voll belasten“, sagte Svensson. Ein Einsatz schon jetzt käme jedoch zu früh; „wir brauchen einen frischen Lee, in den Beinen und im Kopf. Aber er ist an dem Punkt, an dem ich ihn gerne haben wollte“.

Das gelte in Sachen Fitness auch fürs übrige Personal. „Ich weiß, wo die Jungs körperlich stehen“, sagte Svensson nach der ersten Einheit im Chiemgau. Der Plan sei es gewesen, in den ersten Trainingswochen „nicht allzu viel Rücksicht zu nehmen“, um jetzt nicht mehr viele Läufe machen zu müssen. „Die Spieler haben ihr Programm auch in der trainingsfreien vorigen Woche durchgezogen, deshalb können wir jetzt an die Inhalte gehen. Dafür dient das Trainingslager.“

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