Nicht noch einmal soll es klatschen
Mainz. Sein erstes Heimspiel als Trainer hatte sich Christian Zander ganz anders vorgestellt. Dass die Partie gegen den MTV Stuttgart eine schwierige Aufgabe werden müssen, war dem neuen Coach des Basketball-Regionalligisten ASC Mainz bewusst – „aber mit einem solchen Desaster konnte niemand rechnen“. Mit 56:99 ging seine Mannschaft damals unter. „Weil wir völlig unter unseren Möglichkeiten geblieben sind, passiv waren und nicht gemacht haben, was wir können.“
Dieser dritte Spieltag liegt mehr als dreieinhalb Monate zurück, und inzwischen zeige sein Team ein ganz anderes Gesicht, sagt Zander vor dem Rückrundenspiel am Sonntag (17 Uhr). Zwar ist davon auszugehen, dass sich auch die Schwaben in der Zwischenzeit verbessert haben, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der ASC stärker zugelegt hat.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir uns noch einmal eine solche Klatsche einhandeln“, meint der Trainer, auch wenn sich der Gegner individuell auf einem ganz anderen Level bewege. Mit ihren deutlichen Längenvorteilen, auch auf den Flügeln, „haben die uns beim letzten Mal unfassbar wehgetan. Aber wir sind schneller und mannschaftsdienlicher geworden“.
Gedämpfter Enthusiasmus
Bilder von der Hinrundenpartie gegen den MTV hat Zander sich mit seinem Kader nicht mehr angeschaut, dafür aber das Heimspiel gegen die BG Karlsruhe/Hockenheim vom vorigen Sonntag. Ein Spiel, von dem er hofft, dass es seinen Leuten Rückenwind geben möge – ungeachtet der Tatsache, dass beim 73:71-Sieg nach Verlängerung eine Extraportion Glück erforderlich war. Schon wegen der drei Abschlüsse, zu denen die Gäste beim letzten Angriff kamen. Zwei der Schüsse kamen von jenseits der Dreipunktelinie, „und es waren gute Schüsse“, sagt Zander. „Wenn einer davon passt, gehen wir als Verlierer vom Feld.“
Der Enthusiasmus, mit dem die Mainzer in die Trainingswoche gegangen waren, erfuhr im Dienstagstraining einen Dämpfer, weil Anish Sharda wegen seiner gegen die BG erlittenen Knieblessur aussetzen musste. Der Einsatz des Spielmachers in Stuttgart war bis Ende der Woche ebenso fraglich wie der von Felix Oppenberg, dem vergrippten „Edelverteidiger“, wie Zander sagt.
„Wir werden das Beste aus der Situation machen“, verspricht der Trainer. Eine Sache aber missfällt ihm besonders: die jüngste 18-Punkte-Niederlage des MTV Stuttgart in Saarlouis. „So ähnlich war das auch in der Hinrunde – und anschließend mussten wir die Wut der Stuttgarter ausbaden.“