Mainz. Die Spiele können beginnen. Mit einer gut einstündigen Zeremonie auf Bahn 7 wurden die Deutschen Minigolf-Meisterschaften im Mainzer Hartenbergpark am Montagabend offiziell eröffnet. Der gastgebende 1. MGC Mainz darf bei Männer- wie Frauenwettbewerb gute Titelchancen für sich beanspruchen, will sich aber auch als guter Gastgeber präsentieren. Da bis zu den ersten Wettkämpfen noch bis Mittwochmorgen Zeit ist, können sich zumindest die selbstbewussten unter den rund 80 auswärtigen und gut 20 heimischen Spieler neben den Trainingseinheiten noch etwas Freizeit gönnen.

Die Empfehlung von Bürgermeister Günter Beck an die auswärtigen Teams – drei bei den Frauen, vier bei den Männern – lautet, vom Hartenbergpark aus den direkten Weg ans nahe Wasser anzutreten. „Wenn ihr die Zeit habt, schaut euch unsere wunderschöne Stadt an“, empfahl er, ganz Lokalpatriot, den Gästen angesichts des seit Tagen blauen Himmels über der Stadt ohne Sommerschwüle. „Geht runter an den Rhein, und ihr werdet euch wundern, warum die Mainzer überhaupt in Urlaub fahren.“

Apropos Wasser: Das aus dem Hahn wurde am Donnerstag am Minigolfgelände zur Mangelware, denn genau vor der Vereinshütte sorgte ein Wasserrohrbruch für Hektik. MGC-Vorsitzender Norbert Kramer zeigte sich dankbar, dass das Grünamt schnell Abhilfe schaffte, die Versorgung ist gesichert. Die Essensausgabe musste allerdings auf die Terrasse verlegt werden, wo es nun etwas enger zugeht als geplant. Der neue Vorsitzende des Sportbundes Rheinhessen, Helmut Graf von Moltke, lobte den 1. MGC Mainz als Beispiel dafür, wie das Ehrenamt in den Vereinen gelebt werde. „Wie hier in Eigenverantwortung mit beschränkten Mitteln die Anlage in Schuss gehalten wird, das ist aller Ehren wert.“

Alarmierende Entwicklung

Die offizielle Eröffnung der Meisterschaften war Aufgabe von Simone Kohfeld, Präsidiumsmitglied des Deutschen Minigolfverbandes (MGV). Sie bat zunächst zu einer Gedenkminute für den verstorbenen Ehrenpräsidenten Gerhard Snaga. Als „Bollwerk des Deutschen Minigolfs“ lobte sie anschließend den MGC Mainz. „Der Verein zeichnet sich seit Jahrzehnten durch ein außergewöhnliches Engagement, exzellente Jugendarbeit und vorbildliche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aus“, betonte Kohfeld.

Angesichts der erneut nur vier Damenteams im Wettbewerb sprach Kohfeld von einer „alarmierenden Entwicklung“ im weiblichen Bereich. Dazu habe das Präsidium eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die auch den Ligabetrieb überprüfen wolle und bis zum Herbst Verbesserungsvorschläge ausarbeiten solle. Dreimal vergab Kohfeld die Leistungsnadel in Gold an erfolgreiche Kaderspieler, neben Melanie Hammerschmidt (MGC Schwaikheim) und Jasmin Ehm (1. MGC Göttingen) wurde auch Lokalmatador Marcel Noack ausgezeichnet.

Letzter offizieller Akt nach der Nationalhymne war die Auslosung der Spiel-Reihenfolge der Mannschafts- und Gruppeneinteilung der Einzelwettbewerbe. Bei den Frauen tritt das Mainzer Team als erstes an, gefolgt vom härtesten Konkurrenten 1. MGC Göttingen, dem MGC Dormagen-Brechten und den MGC Schwaikheim. Bei den Männern geht der MGC Mainz 2 hinter den Dormagenern und der BGS Hardenberg-Pötter in den Wettbewerb, die Erste Mannschaft der Gastgeber geht als Sechster und Letzter an die Bahnen, nach dem Niendorfer MC und der SG Arheilgen.

siehe auch: Der Herr der Bälle. Marcel Noack im „Interview der Woche“.