Vom Rückstand völlig unbeeindruckt
Predazzo. Nach einem an Spannung kaum zu überbietenden Wettkampfverlauf bei den Europameisterschaften in Predazzo jubelten einmal mehr die Akteure des Deutschen Minigolfsportverbandes. Sowohl die Damen als auch das mit drei Mainzern spielende Herrenteam verteidigten ihre Goldmedaillen erfolgreich.
Dabei hatte es zwischendurch bei beiden Teams garnicht so sehr nach Sieg ausgesehen. Die Damen mussten einem Rückstand auf Italien hinterherlaufen, die Männer lagen noch nach der Hälfte des letzten Durchgangs knapp hinter den Schweden. Das DMV-Damenteam lieferte sich am zweiten Turniertag ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Italienerinnen, die in der fünften Runde die Führung übernommen hatten. Mit zwei starken Schlussrunden konnten die deutschen Damen den Gastgeber noch überflügeln und holten sich erneut die EM-Goldmedaillen.
Schweden beeindrucken auf Eternit
Bei den Männern lief zunächst alles nach Plan. Das Team mit den drei Mainzern Marcel Noack, Sebastian Piekorz und Ersatzmann Lukas Neumann baute in Runde fünf seinen Vorsprung auf Tschechien und Schweden noch etwas aus. Danach schlug aber die Stunde der Skandinavier. Während die Tschechen etwas nachließen und einer sicheren Bronzemedaille entgegen gingen, verlor das deutsche Team trotz guter Durchgänge auf Beton (174 Schläge) und Eternit (124 Schläge) jeweils sechs Zähler auf die Schweden. Insbesondere der Eternitdurchgang der Skandinavier von 118 Schlägen (Rundenschnitt 19,66) beeindruckte.
Aber die Deutschen ließen sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Obwohl der Rückstand zwischenzeitlich sechs Schläge betrug, blieb das Team voll fokussiert und kämpfte sich Schlag um Schlag wieder heran. Nach dem vierten Spieler, dem Hardenberger Walter Erlbruch, zog man erstmals wieder um einen Punkt an den Schweden vorbei, Sebastian Piekorz und Schlussspieler Dennis Kapke (Arheilgen) vergrößerten den Abstand auf schließlich vier Schläge. Nebenbei gelang dem alten und neuen Europameister in dieser Schlussrunde mit 167 Schlägen auch das beste Teamergebnis auf der Betonbahn.
Im Einzelwettbewerb geht Marcel Noack am Freitag als Zweiter in die letzten vier Runden. Im letzten Teamdurchgang lief es bei dem Mainzer nicht ganz so perfekt wie zuvor, mit einer 30 musste er zulassen, das sich der Schwede Fredrik Persson zunächst an die Spitze setzte. Sebastian Piekorz auf Platz neun und Lukas Neumann auf Platz 14 vervollständigen die erfreuliche Mainzer Zwischenbilanz. Zweitbester Deutscher ist momentan der deutsche Einzelmeister Alex Geist (Hardenberg) auf Rang fünf. Joachim Eichhorn