Peter H. Eisenhuth | 11.01.2019

Gastgeber müssen improvisieren

WM-Teilnehmer aus Frankreich und Belgien am Start: Am Samstag richtet der RSV Klein-Winternheim sein siebtes Internationales Radballturnier um den Haybach-Cup aus. Bei den Lokalmatadoren ersetzt Niklas Schmitt den noch nicht einsatzfähigen Jonas Gebhard.
Spannende Spiele verspricht das siebte RSV-Turnier am Samstag.
Spannende Spiele verspricht das siebte RSV-Turnier am Samstag.

Klein-Winternheim. Unter leicht veränderten Vorzeichen richtet der RSV Klein-Winternheim am Samstag sein siebtes Internationales Radballturnier aus. Zum einen umfasst das Teilnehmerfeld nur sechs statt der gewohnten acht Mannschaften, zum anderen treten die Gastgeber verletzungsbedingt nicht in gewohnter Besetzung mit Fabian und Jonas Gebhard an.

„Für Jonas käme ein Comeback nach seinem Mittelfußbruch noch zu früh“, bedauert Vater und Trainer Andreas Gebhard. Zugezogen hatte der Feldspieler des RSV sich diesen Bruch im vorigen Sommer bei einem Turnier im schweizerischen Wetzikon, wo die Klein-Winternheimer sich gegen europäische U-23-Topteams den vierten Platz erspielten.

Das Unglück geschah nicht auf dem Rad, sondern anschließend auf dem Weg zum Wohnmobil, als er an einer Bordsteinkante umknickte und mehrere Frakturen erlitt. „Das war ein schmerzhafter Abschluss unserer ansonsten so erfolgreichen Saison“, sagt Andreas Gebhard, dessen Söhne erneut als Oberligameister die Finalrunde um den Zweitligaaufstieg sowie erstmals das Deutschlandpokalfinale der U23 erreicht hatten.

Möglichst gut verkaufen

Für Erste aber ist Improvisation gefragt: Am ersten Oberligaspieltag der Saison 2018/19 stieg der Vater noch mal aufs Rad („In der Liga kann man die eine oder andere Schwäche noch kompensieren“) und holte zusammen mit Fabian zwölf Punkte – was dem Team für die Fortsetzung der Runde am 26. Januar alle Optionen offenlässt. „Bis dahin müsste Jonas wieder einsatzbereit sein, zur Not würde ich aber auch noch mal einspringen“, sagte Andreas Gebhard.

Beim Haybach-Cup allerdings wird Niklas Schmitt die vakante Position einnehmen. Vorige Saison fest in der Zweiten Mannschaft gemeldet, ist er seit geraumer Zeit ohne Training, weil beruflich in München. „Das ist ein bisschen blöd, aber wir wollen ja eine Mannschaft stellen“, sagt der Coach. „Jetzt müssen die beiden eben gucken, dass sie sich so gut wie möglich verkaufen.“

Die Konkurrenz ist stark: Aus Frankreich und Belgien kommen die WM-Teilnehmer VC Dorlisheim und HZG Beringen erneut nach Klein-Winternheim, zusammen mit dem Titelverteidiger RKV Denkendorf gelten sie als Turnierfavoriten – der Zweitligist hat am vorigen Wochenende beim Viertelfinale des Deutschlandpokals in Hechtsheim einen starken Eindruck hinterlassen.

Jeder gegen jeden

Erstmals zu Gast beim RSV ist der RMV Mosnang aus der Schweizer Nationalliga B. Das junge Duo Rafael Artho/Björn Vogel belegte im vorigen Jahr den sechsten Platz bei der U-23-Europameisterschaft und gewann bei der Junioren-EM die Bronzemedaille. Komplettiert wird das Feld vom Zweitligisten aus Bechhofen.

Dass es nicht zur gewohnten Anzahl von acht Mannschaften reichte, hängt unter anderem mit dem Deutschlandpokal der Senioren zusammen. „Normalerweise waren wir immer am ersten Samstag des neuen Jahres an der Reihe, aber wegen des Pokals hätten wir keine Zweitligisten bekommen“, erläutert Gebhard. Der Ausweichtermin kollidiert allerdings mit einem A- und B-Kader Lehrgang des Bundes Deutscher Radfahrer, weswegen die Mannschaften aus Naurod und Sangershausen nicht in die Radsporthalle kommen können.

„Schade“, sagt Gebhard, „aber die Besetzung ist trotzdem sehr interessant. Und dafür spielen wir diesmal nicht in zwei Gruppen, sondern im Jeder-gegen-jeden- Modus.“ Beginn ist um 14 Uhr, die beiden Erstplatzierten nach der Punktrunde bestreiten das Finale.

 

Mehr aktuellen Sport aus Mainz lesen Sie hier.

Alle Artikel von Hallenradsport