Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 14.01.2020

Nicht viel Zeit verloren

05-Kapitän Danny Latza ist nach seiner Rückenoperation schmerzfrei. Jetzt will er sich möglichst schnell wieder an die Mannschaft heranarbeiten.
Auch Passübungen gehörten zu Danny Latzas Programm in Estepona ...
Auch Passübungen gehörten zu Danny Latzas Programm in Estepona ... | Peter H. Eisenhuth
...wo er mit Stefan Bell die Rehagruppe bildete.
...wo er mit Stefan Bell die Rehagruppe bildete. | Peter H. Eisenhuth

Estepona/Mainz. Danny Latza war der einzige Profi des FSV Mainz 05, dessen Aufenthalt im andalusischen Trainingslager nicht über die gesamte Woche erstreckte. Genossen hat er ihn dennoch. Zum einen, weil die Witterungsbedingungen in Estepona mit strahlendem Sonnenschein an fast allen Tagen und Temperaturen um 17 Grad (im Schatten) auch einem in der Reha befindlichen Fußballer das Arbeiten angenehmer machen als grauer Himmel, Regen und Kälte in der Heimat.

Zum anderen, weil es ein besseres Gefühl ist, mehrere Tage im Kreise der Kollegen zu verbringen und in Stefan Bell einen Mitstreiter zu haben, als zu Hause einsam ein Individualprogramm zu absolvieren. Die gute Laune des der Mannschaft mit drei Tagen Verspätung nachgereisten Kapitäns rührte auch daher, dass die Übungen mit Rehatrainer Axel Busenkell gut anschlagen. So gut, dass der im Dezember am Rücken operierte Latza zuversichtlich ist, in dieser Woche schon wieder an Teilen des Mannschaftstrainings teilzunehmen.

Um die OP habe er sich nicht gerissen, sagt Latza, „es ist ein anderes Gefühl, an der Wirbelsäule operiert zu werden als am Mittelfuß“. Aber sie sei unumgänglich gewesen. Nach einem Bandscheibenvorfall an einem Lendenwirbel habe das Bandscheibengewebe auf den Nerv gedrückt, die Schmerzen strahlten über Gesäß und Oberschenkel bis zum Fibulaköpfchen unterhalb des Kniegelenks aus.

Bewegungen fühlen sich wieder gut an

„In den letzten zwei Monaten vor der Operation war es extrem“, berichtet der Kapitän von einem dauerhaften Stechen. Damit weiterzuspielen, habe überhaupt keinen Sinn gehabt, die Probleme hätten sich womöglich verschlimmert. „Ich glaube auch, dass Leistung darunter gelitten hat, vielleicht hat es mich auch vom Kopf her beeinträchtigt. Das wollte ich mir und der Mannschaft nicht mehr antun.“

Nicht nur die Entscheidung für den minimalinvasiven Eingriff, bei dem das störende Gewebe entfernt wurde, auch der Zeitpunkt sei richtig gewesen. Viel Zeit habe er dadurch jedenfalls nicht verloren. Latza fiel für die letzten vier Hinrundenspiele aus – zuvor musste er sich gegen Eintracht Frankfurt nach knapp einer Stunde auswechseln lassen –, gegen den SC Freiburg wird er am Samstag zum Rückrundenauftakt auch noch nicht im Kader stehen.

Insgesamt aber sei es ein überschaubarer Zeitraum, in dem er pausieren müsse. Nach der OP waren vier Wochen Regeneration ohne jegliches Training angesagt, athletisch habe Latza dennoch kaum etwas eingebüßt, sagt auch Trainer Achim Beierlorzer. „Und ich bin ein Spielertyp, der schnell wieder seine Fitness bekommt“, betont der Spieler. „Die Bewegungen fühlen sich wieder gut an, auch die Sprünge. Jetzt muss ich die läuferischen Abläufe und das Passen wieder reinkriegen und hoffe, dass ich dann wieder an meine früheren Leistungen anknüpfen und der Mannschaft mehr helfen kann.“

 

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