Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 19.08.2020

Kommt nicht wieder vor

05-Stürmer Jean-Philippe Mateta entschuldigt sich und erklärt die Gründe für sein wiederholtes Zuspätkommen.
Will seinen Fokus auf den Fußball legen: Jean-Philippe Mateta.
Will seinen Fokus auf den Fußball legen: Jean-Philippe Mateta. | Peter H. Eisenhuth

Mainz. Vielleicht war es gar nicht so schlecht für die Bundesligafußballer des FSV Mainz 05, dass sie am vorigen Samstag beim 6:0-Testspielsieg ohne Jean-Philippe Mateta auskommen mussten. Schließlich ist der französische Stürmer einer der heißesten Wechselkandidaten im Kader von Trainer Achim Beierlorzer, und er hat in den vergangenen Monaten auch kein Hehl daraus gemacht, dass er sich in der neuen Saison bei einem größeren Klub sieht.

Es ist auch nicht davon auszugehen, dass Sportvorstand Rouven Schröder Himmel und Hölle in Bewegung setzen wird, um Mateta zu halten. Zum einen, weil die 05er die Einnahmen aus einem Toptransfer benötigen, um die coronabedingte Finanzlücke zu schließen und einen zweiten, um in neue Spieler investieren zu können. Zum anderen, weil ein am Wechsel gehinderter Mateta womöglich vom Spaßvogel zum Miesepeter mutieren könnte.

Dass er seinen Abgang mit kleineren disziplinarischen Verstößen provozieren möchte, glauben die Verantwortlichen indes nicht. „Schi-Pi“, wie sie den Franzosen am Bruchweg nennen, „ist manchmal ein bisschen verpeilt“, kommentierte Beierlorzer das Fehlverhalten des Toptorjägers der vorvergangenen Saison. „Drei Verfehlungen termintechnischer Art innerhalb einer Woche waren in der Summe zu viel, darunter musste das Team leiden.“

Derzeit ohne Führerschein

Um in der Liga zu bestehen, brauche die Mannschaft ein hohes Maß an Disziplin. „Da kann ich in der zweiten Woche der Vorbereitung nicht sagen, dass es mir egal ist, wenn jemand dagegen verstößt. Wenn ein solches Virus in der Mannschaft steckt, nervt es den einen und anderen.“ Auch aus dem Kreis der Kollegen sei der Wunsch gekommen, Mateta zu sanktionieren. Der Stürmer müsse eine Geldstrafe in die Mannschaftskasse zahlen – und nicht in der Aufstellung gestanden zu haben, treffe ihn ganz sicher auch. „Ich glaube, er spielt schon gerne.“

Für den Trainer war die Angelegenheit damit erledigt, für den Spieler allerdings noch nicht. Der entschuldigte sich inzwischen für sein wiederholt verspätetes Erscheinen, für das es durchaus einen Grund gebe: Weil er beim Einparken ein anderes Auto beschädigt, dies aber nicht ordnungsgemäß gemeldet hatte, musste er wegen Fahrerflucht vor Gericht und ist derzeit ohne Führerschein. „Das war mein erster Unfall dieser Art, und mein Verhalten war sicherlich nicht gut. Mehr kann ich dazu nicht sagen, da die Sache noch bei den Anwälten liegt“, wird Mateta auf der Homepage des Vereins zitiert. „Das würde ich rückblickend natürlich anders lösen.“

Fokus auf Fußball

Eigentlich habe er nach der für ihn sehr schwierigen vorigen Saison, deren Hinrunde er verletzungsbedingt weitestgehend verpasst hatte und in der er erst gegen Ende wieder in Form kam, sportlich auf sich aufmerksam machen wollen. „Ich bin Fußballer, will Tore machen, nicht Schlagzeilen. Der Fokus muss entsprechend auf dem Fußball liegen, komplett. Das bin ich den Fans, meinen Teamkollegen und dem Verein, der sich seit meinem ersten Tag hier um mich gekümmert und mir in allen Bereichen stets zur Seite stand und Hilfe angeboten hat, schuldig. Ich möchte mich bei Fans und Verein entschuldigen für mein Verhalten – und ihnen sagen, dass ich keinen weiteren Ärger machen will.“

Im Testspiel gegen den VfB Stuttgart am Mittwochnachmittag wird Mateta voraussichtlich wieder dabei sein.

 

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