Dank Kaiserwalzer ein sicheres Gefühl
Bretzenheim. Eine Absage aufgrund der Corona-Auflagen war für die Veranstalter des Reitturniers des PSV Mainz-Bretzenheim eigentlich nie infrage gekommen. Das gelungene dreitägige Springwochenende gab dem Team um Turnierleiter Stefan Arnold recht. 350 Zuschauer waren gleichteitig erlaubt, und um die fehlenden Einnahmen der Gastronomie zu kompensieren, arbeitete der PSV – wie die meisten Ausrichter derzeit – mit reduzierten Geldpreisen. „Für die drei S-Springen hatten wir Sponsoren für die volle Höhe gefunden“, berichtete Arnold erfreut.
Die Reiter dankten es, kamen zahlreich und brachten den Turnierleiter damit einmal richtig in die Bredouille. Der Zeitplan geriet am Samstag völlig aus dem Rahmen, Arnold sprach von einer Startplatzerfüllung von 95 Prozent, das letzte A*-Springen musste dann kurz vor Einbruch der Dunkelheit auf den frühen Sonntag verschoben werden. Das Punktespringen der Klasse S*, die letzte Prüfung am Montag, beendete das Turnier mit dem gleichen Sieger wie im Vorjahr: Maximilian Krauss aus Groß-Zimmern legte mit Qunoh die schnellste Zeit vor.
Auch für Amateure sind Turniere wichtig
An den ersten beiden Turniertagen standen die Amateure im Fokus, für die die Startmöglichkeiten lange eingeschränkt waren. „Auch für sie ist es wichtig, sich auf dem Turnier zu präsentieren“, sagte Pferdewirtschaftsmeisterin Lisa Sieben, „damit sie sehen, ob das Training auf dem richtigen Weg ist.“ Die junge Ausbilderin aus Nieder-Olm platzierte sich selbst vorne mit Lepanto im M**-Springen und mit dem selbstgezogenen Believe it S in der Springpferdeprüfung, coachte aber auch ihre vielen Schüler. Die Einsteiger in den Springsport sind Sieben sehr wichtig – Regina Müller (RSV Schwarz-Weiß Hechtsheim) gewann mit Stella, einem Schulpony der Familie Sieben, den Springreiterwettbewerb.
Einen tollen Erfolg verbuchte Lea Scharmann (RFV Mainz-Gonsenheim): Die junge Reiterin, Mitglied der Perspektivgruppe des rheinhessischen Pferdesportverbands, gewann morgens das A*-Stilspringen im Sattel von Fabelhaft B: „Es war ihr erstes A-Springen überhaupt und auch das erste Turnier seit einem Jahr.“ Mittags freute sie sich mit Kaiserwalzer über ihre erste Platzierung in Klasse L.
Souveräne und harmonische Runde
„Für mich war es erst das fünfte L-Springen und das erste, durch das ich fehlerfrei kam“, erklärte die 16-Jährige. Seit rund anderthalb Jahren reitet sie ihren 13-jährigen Kaiserwalzer. „Er gab mir ein tolles und sicheres Gefühl und der Parcours kam mir sehr entgegen.“ Das sahen auch die Richter und belohnten die souveräne und harmonische Runde mit einer 8,3 – Platz zwei für Lea Scharmann: „Das hat mich mehr als stolz gemacht.“
Souverän und harmonisch präsentierte sich auch Vereinskollegin Franziska Gorenflo mit ihrem Casaliton. 8,1 bedeuteten Rang zwei im Stilspringen der Klasse M*. Im M*-Zeitspringen am Folgetag ging es für den Siebenjährigen erstmals mit engeren Wendungen gegen die Uhr, seine Reiterin war zufrieden: „Das hat er super gemacht.“ Für eine Platzierung reichte die Zeit trotz Nullrunde nicht, in der Springpferdeprüfung der Klasse M am Montag verbuchte Gorenflo einen Abwurf. „Ein klarer Reiterfehler“, bescheinigte die Reiterin. „Ich bin wirklich stolz auf seine Entwicklung, er macht alles mit ganz viel Leichtigkeit.“ Eva Schaab