Nur ein einziger ernsthafter Einsatz
Mainz. Die 05-Kalenderblätter* waren ein fester Bestandteil der „nullfünf-Mixed-Zone“, die von August 2014 bis Oktober 2017 über den Mainzer Bundesligisten berichtete. Sie griffen Jubiläen, Besonderheiten und Ergebnisse an den jeweiligen Tagen auf. Heute geht es unter anderem um den jüngeren zweier Hannoveraner Brüder, einen 19-Jährigen Stammspieler aus Ludwigshafen und eine von Verletzungen gestoppte Karriere.
30. August
Heute wird Dennis Weiland 46 Jahre alt. Der jüngere der Weiland-Brüder, die 2001 zu den 05ern wechselten – Dennis aus Osnabrück, Niclas von TeBe Berlin – hatte seine größte Zeit im Mainzer Trikot in der Zweiten Bundesliga. In seiner ersten Saison schoss „Weilando“ fünf Tore (danach keins mehr), das erste Sekunden nach seiner Einwechslung am ersten Spieltag mit seinem ersten Ballkontakt in einem Ligaspiel der 05er.
Im zweiten Jahr bereitete der Niedersachse elf Treffer vor. Bereits in der Aufstiegssaison 2003/04 wurde der Offensivkünstler aber im linken Mittelfeld von Neuzugang Toni da Silva verdrängt. In der Bundesliga war Dennis Weiland nur noch ein Ergänzungsspieler. 2006 verließ der Mittelfeldmann den Bruchweg nach 15 Erst- und 78 Zweitligaspielen. Über Eintracht Braunschweig und Waldhof Mannheim wechselte er 2009 zurück in seine Heimatstadt Hannover, nicht jedoch zu den 96ern, sondern zur Arminia.
Für sein Studium der Sportwissenschaft kam Dennis Weiland aber bald wieder nach Mainz. Von 2012 an war er zunächst Kotrainer von Sandro Schwarz beim FC Eschborn, nach dessen Wechsel zu den 05-Junioren 2013/14 sogar Cheftrainer des Hessenligisten.
31. August
Am Montag wird Frank Haun 53 Jahre alt. Als sehr junger Profi hatte Haun bereits einige Bundesligaspiele für den 1. FC Kaiserslautern absolviert, bevor die 05er den Mittelfeldspieler 1987 an den Bruchweg holten. Der 19-Jährige schloss damit eine der drei Lücken, die der Klub hinsichtlich der erhofften Rückkehr in die Zweite Bundesliga schließen wollte; Torwart Stephan Kuhnert und Mittelstürmer Norbert Hönnscheidt waren die anderen beiden wichtigen Neuen.
Haun war für damalige Mainzer Verhältnisse ein sehr guter Mann. Vom ersten Spieltag an war er Stammspieler im linken Mittelfeld. Zwar bereitete er das erste Mainzer Saisontor vor und schoss das vierte, unterm Strich war er aber eher ein Aufbauspieler als einer, der unmittelbar an Treffern beteiligt war. Die 05er stiegen mit der nun kompletten Mannschaft auf und auch in der Zweiten Liga war Frank Haun ein wichtiger Stammspieler.
Nach dem direkten Abstieg war Haun der einzige Abgang, der im Profifußball blieb: 1989/90 spielte er für Waldhof Mannheim weitere 16-mal in der Bundesliga. Auch mit dem Waldhof stieg der Ludwigshafener jedoch ab; seine weiteren Stationen waren die Oberligisten Wormatia Worms und VfR Mannheim.
46 Jahre alt wird ein großer tragischer Verteidiger: Kristian Zedi, ein Jugoslawe aus dem Ruhrgebiet, der bei Fortuna Düsseldorf auf einem sehr guten Weg zum Bundesligaprofi schien, als ihm zum ersten Mal das Kreuzband riss. Die 05er verpflichteten den Verteidiger 1999 aus der Reha heraus, wohlwissend, dass sie sich einen gesunden Zedi niemals hätten leisten können – und in der Hoffnung, ihn nach der Verletzung wieder auf das alte Niveau zu bekommen.
Das schafften sie nicht: Ein einziges Mal, am 26. März 2000, konnte Zedi ernsthaft mitspielen. Beim 2:2 gegen den Karlsruher SC bereitete er sogar das Führungstor vor. Aber erst im Februar und März 2002 stand der Verteidiger danach wieder im Aufgebot. Dreimal blieb er auf der Bank, in Ahlen wurde er in der 90. Minute eingewechselt, und hätte sicherlich das 4:1 geschossen, hätte Michael Thurk im letzten Konter den Querpass auf ihn gespielt. Thurk vollendete aber selbst.
Am Ende jener Saison gab Zedi seine Karriere auf. Sein Zwillingsbruder Rudolf spielte noch bis 2012 bei Rot-Weiß Erfurt.
Seinen 39. Geburtstag kann Markus Schröder feiern, der Ersatztorwart der 05-Amateure in der Saison 2002/03.
*Mit freundlicher Genehmigung von Jörg Schneider (nullfünf-Mixed-Zone).
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