Rohrkrepierer zum Auftakt
Grünstadt. Er sei megaenttäuscht, sagte Timo Schmidt, und so klang er auch. Es war nicht der erste Satz, den der Trainer des Landesligisten TSG Bretzenheim 46 über das Saisonauftaktspiel beim VfR Grünstadt sagte. Der lautete vielmehr: „Das war ein Rohrkrepierer.“ Mit 1:4 hatten sich die Gäste abfertigen lassen von einer Mannschaft, die Schmidt zwar zu den besseren der Oststaffel zählt – aber zu denen wollen ja auch seine Leute und er gehören. „Du kannst gegen einen solchen Gegner verlieren, erst recht auswärts, aber du musst wenigstens dagegenhalten“, hielt er fest.
Hätten die Bretzenheimer dies getan, wäre vermutlich schon der erste Gegentreffer nicht gefallen. „Aber weil wir ein entscheidendes Tackling verloren haben, lagen wir bereits nach 50 Sekunden mit 0:1 zurück“, berichtete der Trainer. Im Optimalfall hätte diese Szenen einen Wachrütteleffekt nach sich ziehen können. Tat sie aber nicht. Seine Elf habe nicht nur die Anfangsphase verschlafen, sondern sei während der gesamten ersten Hälfte ihrer Linie treugeblieben, monierte Schmidt. „Uns hat die Aggressivität gefehlt, wir haben kaum mal einen Zweikampf für uns entschieden.“
Hintermannschaft schaut zu
Und auch als reaktionsschneller erwiesen sich die Pfälzer, wie das 0:2 beispielhaft zeigte: Zwar parierte Torwart Tim Heberer einen Schuss von Christopher Lampert, doch während die Hintermannschaft der 46er mehr oder weniger zusah, setzte der Angreifer nach und verwertete den Abpraller (24.). „Die waren einfach willensstärker“, haderte Schmidt. Nico Müller, den die TSG nie in den Griff bekam, legte vier Minuten später den dritten Treffer nach, womit die Partie gelaufen schien. Daran änderte auch Jonas Gangls 1:3 nichts.
Schmidt versuchte es früh mit frischen Kräften, brachte noch vor der Pause Fynn Pierrets für Johann Felker, doch dieser Wechsel fruchtete unterm Strich nicht mehr als die drei im zweiten Durchgang. Hoffnung, der Partie eine Wende zu verleihen, hätte allenfalls Luis Lüdtke seiner Mannschaft machen können, wäre ihm kurz nach dem Seitenwechsel der Anschlusstreffer gelungen. Pech: dem für Benjamin Zähme gekommenen Linksverteidiger gelang kein platzierter Schuss.
Eine Idee, warum es so gelaufen war, hatte Timo Schmidt am Abend noch nicht. Für eine Analyse sei es noch zu früh, zunächst einmal wolle er eine Nacht über das Ergebnis und den schwachen Auftritt schlafen. Klar sei jedoch, dass sich die Mannschaft so etwas kein zweites Mal erlauben dürfe, wolle sie nicht schon zur Saisonbeginn entscheidenden Boden im Kampf ums Erreichen der Aufstiegsrunde verlieren.