Szalai wieder dabei
Mainz. Die Suspendierung ist aufgehoben, Ádám Szalai wird beim FSV Mainz 05 nächste Woche nach der Länderspielpause wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren. Das teilte der Verein am Montagnachmittag „als Ergebnis eines intensiven Gesprächs“ zwischen dem Vereinsvorsitzenden Stefan Hofmann, Sportvorstand Rouven Schröder, dem ungarischen Nationalspieler und dessen Berater Oliver Fischer mit.
„Die vergangenen zwei Wochen haben bei uns allen Spuren hinterlassen und am Ende vor allem auch Mainz 05 geschadet“, sagt Schröder. „Deswegen war es wichtig, dass wir unsere Ansichten und Differenzen zeitnah aufarbeiten, ausräumen und eine gerichtliche Auseinandersetzung vermeiden.“
Die Themen, die zu Szalais Verbannung zur U23 geführt hatten, seien ausgeräumt worden. „Ádám hat uns erklärt, dass er definitiv keinen Wechsel oder eine Vertragsauflösung anstrebt“, sagt Schröder. „ In der Konsequenz bleibt er Spieler von Mainz 05. Es ist uns im gemeinsamen Gespräch gelungen, eine Basis zu schaffen, auf der Ádám weiter am Training der Profis teilnehmen kann.“
Disziplinarische Gründe
Ursprünglich hatten der damalige Trainer Achim Beierlorzer und Schröder sportliche Gründe dafür genannt, dass Szalai nicht mehr zum Bundesligakader gehören sollte. In der bestehenden Konkurrenzsituation sei er mit seinen Leistungen zu weit hintendran, als dass er die von ihm selbst im Hinblick auf die Europameisterschaft erhofften Einsatzzeiten erhalten könne. Daher hatte der Verein dem Stürmer angeraten, sich nach einem neuen Klub umzuschauen.
Sonderlich glaubwürdig wirkte die Begründung nicht; immerhin hatte Szalai anderthalb Wochen zuvor noch als Einwechselspieler das 2:1 im Pokalspiel gegen den TSV Havelse erzielt – und sein Leistungsvermögen hätte sich schon am Ende der vorigen Saison entsprechend beurteilen lassen. Tatsächlich hatten aber wohl vor allem disziplinarische Gründe den Ausschlag gegeben. Dem Vernehmen nach hatte Szalai mehrmals Beierlorzer die Kompetenz abgesprochen, und das nicht unter vier Augen, sondern vor Mannschaftskollegen. Hinzu kamen Differenzen in der Frage der versprochenen, aber derzeit nicht zu leistenden Rückzahlung der Gehälter, die das Team in den Monaten April bis Juni dem Verein gestundet hatte.
Szalai will das Geschehene hinter sich lassen
Dass dies momentan nicht möglich ist, da sich die wirtschaftliche Lage des Vereins nicht verbessert hat, scheinen inzwischen alle Spieler eingesehen zu haben. Und Beierlorzer ist kein Trainer mehr – auch das wäre eine der „ausgeräumten Differenzen“.
Szalai wird in der Mitteilung zitiert, er sei „froh, wieder Teil meiner Mannschaft zu sein und für Mainz 05 weiterhin alles zu geben. Nur gemeinsam werden wir die vor uns liegenden Aufgaben bewältigen und die schwierigen vergangenen Tage vergessen machen können. Ich bin bereit, das Geschehene hinter mir zu lassen und meinen Teil zum sportlichen Aufschwung beizutragen.“
Sein Berater Oliver Fischer merkt an: „Ich bedauere die Entwicklungen der letzten Tage. Dennoch ist es uns in einem konstruktiven Gespräch gelungen, eine zukunftsorientierte Lösung zu finden. Hierüber freue ich mich.“
Mehr aktuellen Sport aus Mainz lesen Sie hier.