Doppelte Herausforderung
Mainz. Doppelansetzungen an einem Wochenende sind in den höheren Hockeyligen nicht ungewöhnlich. Drei davon stehen in dieser Saison bei den Zweitligaspielerinnen des TSV Schott Mainz auf dem Programm. Zur einzigen in der Hinrunde empfangen sie am Samstag (15 Uhr) den Nürnberger HTC, am Sonntag läuft um 12 Uhr die HG Nürnberg an der Erzbergerstraße auf.
Der ökonomische Effekt dieser Planung wird sich erst in der Rückrunde eröffnen, wenn die Mainzerinnen auch beide Auswärtsspiele in Nürnberg an einem Wochenende absolvieren und sich durch eine Übernachtung in Franken eine Anfahrt sparen – das ist zumindest die Option für den 7./8. Mai, hat der Verein aber auch schon anders gehandhabt und seine Mannschaft zweimal auf die Reise geschickt.
Den Nürnbergerinnen bringt die Planung nichts; sie reisen strikt getrennt voneinander an. Immer wieder verweisen die Trainer darauf, dass es kräftemäßig zumindest bei den Heimspielen kein Problem sein muss, zweimal innerhalb von 24 Stunden zu Werke zu gehen. Wobei in diesem Fall zwischen Abpfiff der ersten und Beginn der zweiten Partie genau genommen gerade einmal 19,5 Stunden liegen werden.
Keine Pause für die Leistungsträgerinnen
Angesichts der aktuellen personellen Lage kann die zweifache Herausforderung aber sehr wohl zu einem Problem für den TSV Schott werden. Gerade für die Leistungsträgerinnen wird es nicht drin sein, sich am Samstag eine Weile auf die Bank zu setzen und Kräfte für Sonntag zu schonen.
Sportlich dürfen die Mainzer ihre Ziele trotz der beiden Auftaktniederlagen hoch stecken, denn weder der etwas stärker einzuschätzende NHTC noch die HGN, Mitaufsteiger im Jahr 2019, zählen zu den stärksten Teams der Liga. Der Mainzer Aufwärtstrend im engen Spiel bei Blau-Weiß Berlin (0:1) war im Vergleich zum 0:10-Auftakt gegen die Zehlendorfer Wespen deutlich. Setzt die Mannschaft diese Tendenz fort, sind die ersten Punkte der neuen Saison drin – die wären dann auch verbunden mit dem ersten Mainzer Saisontor.
Kotrainer coacht die Männer
Trainer Daniel Strahn hat am Sonntag ein Terminproblem, denn bis zum Ende der Feldrunde ist er bekanntlich in Doppelfunktion für Männer und Frauen des TSV veratwortlich. Und die Erste Regionalliga steigt an diesem Wochenende in ihr Programm ein; Kotrainer Julius Mundt soll die Männer an den Tagen, an denen Strahn in Zeitkonflikte gerät, coachen.
Fünf ihrer 14 Partien in der Achterstaffel wird das Team bis Mitte Oktober absolvieren und nur zwei davon auf eigenem Gelände, am zweiten und dritten Wochenende. Zunächst sind die Mainzer aber am Sonntag (12 Uhr), also parallel zum zweiten Heimspiel der Frauen, beim HTC Würzburg gefordert.
Immer ein schwieriger Gegner
Eigentlich sind die Franken ein Mittelfeldteam wie der TSV Schott auch, aber es ist eine Mannschaft, mit der die Mainzer immer ihre Probleme haben. Auch in der vorigen Saison ging es für sie mit der Aufgabe beim HTCW los, und die Mainzer kehrten mit einer 2:3-Niederlage zurück. Das war wohlgemerkt im September 2019, bekanntlich scheiterte der Versuch, die Spielzeit als Runde 2019/20/21 zu Ende zu führen.
Die Schott-Männer gehen mit einem breiten Kader von 24 Feldspielern und drei Torhütern in die Spielzeit, es gab kaum Abgänge beim Stammpersonal. In Würzburg wird sich zeigen, ob der Prestigeerfolg des Sieges bei der kleinen, inoffiziellen Runde von sechs Regionalligateams der Umgebung im Frühjahr nur einer Frühform zu verdanken war oder ob die Mannschaft tatsächlich so gut durch die ewige Wettkampfpause gekommen ist.