Aderlass soll nicht als Entschuldigung dienen
Mainz. Eigentlich hatten sie sich darauf eingestellt, Mitte Januar ihr erstes Meisterschaftsspiel im neuen Jahr zu bestreiten. Doch die Coronalage beim TV Bad Bergzabern machte den Basketballern des ASC Mainz einen Strich durch die Planungen – das erste von vier Nachholspielen der Pfälzer in der Zweiten Regionalliga findet bereits an diesem Samstag statt. Im Theresianum.
Glücklich sind Christian Zander und sein Team darüber nicht, schon deshalb nicht, weil der eigene Kader derzeit ausgedünnt ist. Einige private Vorhaben stünden schon lange fest, länger als der neue Termin für die am fünften Spieltag ausgefallene Partie, hinzu kommen studien- und verletzungsbedingte Gründe.
Die Liste der Ausfälle ist lang, und sie betrifft vor allem die großen Positionen: Sören Allgeier, Tobias Datz, Genís Canal Ferrer und Johann Fritzen fehlen auf der Vier und der Fünf, auf den Außenpositionen müssen die Mainzer ohne Ben Karbe, Felix Oppenberg und Thilo Schneider auskommen. „Das ist ein gewaltiger Aderlass, Entschuldigungen hätten wie viele, aber die lassen wir nicht gelten“, sagt Zander. „Wir haben bisher zwar erst ein Auswärtsspiel verloren, aber schon drei Heimspiele. Jetzt wollen wie unsere Bilanz in eigener Halle verbessern.“
Rebounds holen, zweite Chancen verhindern
Ganz einfach dürfte das am Samstag nicht werden. Dass Beza als Tabellensiebter mit acht Punkten sechs Zähler hinter dem ASC zurückhängt, ist angesichts von drei Spielen Rückstand nur bedingt aussagekräftig. „Ich schätze den Gegner stärker ein und sehe uns nicht in einer Favoritenrolle“, sagt Zander, „schon gar nicht in unserer aktuellen Besetzung“ – zu der immerhin nicht nur der im letzten Spiel fehlende Tim Thormann als auch der nach zwei Spieltagen ausgefallene Maximilian Befort wieder gehören.
„Max tut uns gut, aber wir sollten nach nur zwei Mannschaftstrainings seit September nicht zu viel erhoffen“, dämpft Zander eventuelle hohe Erwartungen. „Aber da er und Jan Schmitz unsere einzigen erfahrenen Großen sind, werden sie bestimmt bis zu 35 Minuten auf dem Feld stehen müssen. Backup ist Justus Werner.“
Am Brett könnte sich für den ASC ein Problem auftun. „Wir müssen Rebounds holen und dem Gegner zweite Chancen nehmen“, sagt der Coach. „Aber Beza ist groß besetzt.“
Augenmerk auf Dreierlinie
In den bisherigen Spielen hätten die Pfälzer sehr viele Punkte von der Dreierlinie erzielt, darauf werde das Augenmerk seiner Defense liege. „Wenn sie uns schlagen wollen, müssen sie es über die Zweier schaffen…“
Seinen Spielern sei anzumerken, dass sie große Lust auf die Saisonfortsetzung hätten, erzählt Christian Zander, der schon zwischen den Jahren – freilich nur mit vier Akteuren wieder in der Halle stand. Erst in dieser Woche trainierte eine größere Gruppe. „Deshalb wird es eine Weile dauern, bis wir zu unserem Rhythmus finden. Aber ich gehe auch nicht davon aus, dass der Gegner durchtrainiert hat.“
Ganz sicher aber sei der TV Bad Bergzabern ein so unangenehmer wie unberechenbarer Kontrahent. „An einem Wochenende verliert die Mannschaft in Weiterstadt, am nächsten schießt sie Langen aus der Halle…“
Zuschauer sind laut Zander übrigens erlaubt; Spiele in dieser Liga gelten nicht als überregionale Großereignisse. Der Einlass erfolgt nach der 2G-Plus-Regelung; Geboosterte benötigen keinen Schnelltest. „Wir erwarten aufgrund der Coronalage allerdings nicht sehr viele Fans. Aber wir werden da sein. Und das möglichst wach und aggressiv.“