Weder Nerven noch Schwächen
Mainz. Zwei Dinge zeigte Ani Amiraghyan nicht. Nicht an den ersten Turniertagen und nicht im Finale: Nerven und Schwächen. Vielmehr zog die Armenierin in Diensten des HTC Bad Neuenahr bei den rheinland-pfälzischen Tennismeisterschaften in Mainz ihr Ding von Anfang bis Ende souverän durch, blieb ohne Satzverlust und ließ auch im Endspiel ihre Gegnerin nicht mal am Erfolg schnuppern. Mit 6:3, 6:2 schlug die topgesetzte Akteurin im letzten Match die Landstuhlerin Aiva Schmitz.
Schmitz wehrte sich nach Kräften und bot gutes Tennis, es gelang ihr jedoch nicht, das Duell offenzuhalten. Gegen Amiraghyans Variantenreichtum, die mit tiefen Slices, hohen Topspins und schnellen geraden Bällen für Probleme sorgen konnte, fand die 18-jährige Pfälzerin auf Dauer keine Mittel.
Grämen musste sie sich darüber nicht. Amiraghyan ist nicht nur zehn Jahre älter, sondern auch international im Einsatz, stand in der Weltrangliste schon auf Platz 422 und schlägt für Armenien im Fed-Cup auf. Dass sie bei den Titelkämpfen in Mainz aufschlug, war eine Premiere und der Tatsache zu verdanken, dass sie sich gerade mehrere Wochen am Stück im Land befindet und nicht nur für die Medenrundenspiele einfliegt.
Harter Fight bei den Herren
Abgesehen vom Resultat komplett auf Augenhöhe bewegten sich im Herrenfinale Christian Djonov (TC Gensingen), der Nummer 119 der deutschen Rangliste, und Max Amling (TC Mutterstadt, DTB-422). Nicht nur Verbandssportwart Andreas Germei war begeistert von diesem „harten Fight, bei dem sich nicht sagen ließ, was letztlich den Ausschlag gab“. Mehr als zwei Stunden duellierten sich die beiden unter der 37 heißen Sonne am Ebersheimer Weg, ein paar vermeidbare Fehler unterliefen sowohl Djonov als auch Amling, „aber das haben sie mit Weltklasseschlägen wettgemacht“, schwärmte Germei.
Mit 6:4, 7:5 holte Djonov sich erstmals den Titel, wurde damit seiner Favoritenrolle als Nummer zwei der Setzliste gerecht und verhinderte eine Fortsetzung des Amlingschen Marschs durch die Reihen der Gesetzten. Der Mutterstädter hatte in den vorangegangenen Runden bereits die Nummern fünf, vier und sechs, Flynn-Tjark Baumert (Bad Ems, DTB-209), Laurent Julia Calac (Ludwigshafen, DTB-171) und im Halbfinale Steffen Hillenmeier (TSC Mainz, DTB-272) ausgeschaltet.
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