Ausruhen ist keine Option
Mainz. Der 14:12-Sieg im Viertelfinal-Hinkampf ist für die Ringer des ASV Mainz 88 kein Ruhekissen. „Wir sind noch nicht durch“, warnt auch Davyd Bichinashvili vor dem Rückkampf in eigener Halle am Samstag gegen den KSC Germania Hösbach (Beginn: 19.30 Uhr). Vielleicht helfe der kleine Vorsprung, ungeachtet dessen wolle er zu Hause erneut gewinnen.
Ein bisschen schmerzt es den ASV-Trainer noch immer, dass das Ergebnis in Hösbach nicht deutlicher ausfiel. Unter anderem wegen umstrittener Schiedsrichterentscheidungen hatten die Mainzer in den erfolgreichen Kämpfen Zähler liegenlassen oder bei ihren Niederlagen zu viele Punkte abgegeben. Seine Ringer hätten alles versucht, es habe aber nicht immer gereicht, sagt Bichinashvili. Mindestens fünf, sechs Punkte hätte der Unterschied höher ausfallen können, schätzt er. „Dann wären wir schon sehr weit vorne.“ Das aber sei für ihn vor dem zweiten Aufeinandertreffen abgehakt. „Der Kampf beginnt wieder bei null.“
Kuramagomedov dürfte gesetzt sein
Einige Duelle, die es in Hösbach gab, erfahren vermutlich eine Neuauflage. Fast sicher werden sich Ibrahim Fallacara und der Peter Haase erneut gegenüberstehen, diesmal eine Klasse tiefer im Greco-Fliegengewicht. Der 88er hatte beim 1:1 nur dank der letzten Wertung gewonnen, eine Garantie auf eine Wiederholung dieses Erfolgs gibt es nicht.
Im Weltergewicht, in dem in Hin- und Rückkampf in beiden Stilarten gerungen wird, kann es ebenfalls zu den gleichen Paarungen wie vor einer Woche kommen. Freistilspezialist Murad Kuramagomedov dürfte nach seinem 3:0 über Tim Müller bei den Mainzern gesetzt sein, ob Kristupas Sleiva eine Chance auf Revanche für seine 0:2-Niederlage gegen Gevorg Sahakyan bekommt, ist offen.
Kein Risiko eingehen
Beide Mannschaften verfügen über Variationsmöglichkeiten, die Gäste könnten beispielsweise einen oder zwei ihrer Ausländerplätze neu vergeben. „Es können andere Sportler kommen“, sagt Bichinashvili. „Wir lassen uns überraschen.“ Aber auch er wird Athleten auf die Matte schicken, die in der ersten Begegnung außen vor waren. So ist mit dem Einsatz von Alexander Semisorow und Ahmed Dudarov zu rechnen. Sollte er wieder fit sein, wäre Tadeusz Michalik eine Option für das Greco-Halbschwergewicht.
Nach den Erfahrungen im Hinkampf werden die 88er kein Risiko eingehen und die stärkstmögliche Mannschaft stellen. „Wir versuchen, auf der sicheren Seite zu sein. Die Kämpfe, die wir gewinnen können, müssen wir auch zu 100 Prozent gewinnen.“ Gleichwohl wird es erneut auch zahlreiche offene Duelle geben, der Mainzer Trainer schätzt ihren Anteil auf 50 bis 60 Prozent. Weil in ihnen die Entscheidung fällt, setzen die Gastgeber in der ausverkauften Halle auf den Rückhalt ihrer Fans. Bichinashvili hat einen weiteren Wunsch. „Ich hoffe auf neutrale Schiedsrichter.“