Zweimal Przybysz auf Ries
Finthen. Ausgerechnet die bislang sieglosen Niersteiner haben der makellosen Bilanz der Fontana die erste dicke Schramme verpasst und das auch noch bei einem besonderen Anlass. „Die Kerbespiele sind verflucht“, sagte Tim Klotz nach der 0:2 (0:2)-Pleite. „Das war schade. Wir hatten eine tolle Kulisse, einen tollen Rahmen.“
Der Finther Kotrainer sah seine Mannschaft in Muster der vorigen Saison zurückfallen: viel Ballbesitz, kaum Chancen kreiert, Sebastian Neef sei gefühlt beschäftigungslos gewesen. Der Niersteiner Schlussmann musste einige Flanken und Ecken abgreifen und auch mal vor seinem Tor klären, wirklich auszeichnen konnte er sich nicht. Nur einmal, drei Minuten vor dem zweiten Treffer der Gäste, wäre er machtlos gewesen, doch Wahab Achmed vergab freistehend am langen Posten.
Räume gut geschlossen
Nico Augustin hatte seiner Mannschaft eine ergebnisorientierte Taktik an die Hand gegeben, sie sollte defensiv gut strukturiert stehen und Nadelstiche setzen. „Wir haben die Räume unfassbar gut geschlossen“, sagte der Niersteiner Spielertrainer. „Wir hatten auch das Glück, mit der ersten Chance in Führung zu gehen.“ Der von einem leichten Muskelfaserriss genesene Pascal Ries nutzte ein Zuspiel von Levin Przybysz. Weil das so gut geklappt hatte, wiederholten die beiden das Ganze eine knappe halbe Stunde später. Ries glänzte aber nicht nur als Torschütze, sondern verrichtete auch eine enorme Laufarbeit.
„Gefühlt haben wir danach keine Chance mehr zugelassen“, berichtete Augustin. „Mit sehr viel Fleiß und Disziplin haben wir das Ergebnis nach Hause gebracht. Das war Balsam für die Seele“, sagt er erleichtert, nachdem aus den ersten vier Spielen nur ein Punkt herausgesprungen war. Ein Sonderlob erteilte er Bastian Krummeck, der den Zehn-Tore-Mann Patrick Hochhaus nicht zur Entfaltung kommen ließ.
Der Auftritt des VfR nötigte auch Klotz Respekt ab. „Wir haben es gegen einen sehr tief stehenden Gegner nicht geschafft, mehr Gefahr auszustrahlen. Das haben die Niersteiner sehr gut gemacht.“ Die Gäste seien aggressiv gewesen und immer nahe ans erlaubte Limit gegangen. „Das war eine Männermannschaft.“