Wer darf jubeln, wer schiebt Frust?
OBERLIGA RPS
SV Gonsenheim | Einigermaßen ernüchternd verliefen die jüngsten Meisterschaftsspiele des einzigen Mainzer Viertligisten. 0:1 gegen Aufsteiger VfR Baumholder, 0:3 in Trier, 1:4 gegen den SV Morlautern. Damit erfuhr die siebenteilige Siegesserie auf eigenem Platz zwei herbe Dämpfer, aus dem Kampf um den zweiten Tabellenplatz hinter dem Überflieger aus Trier hat der SVG sich fürs Erste verabschiedet.
„Wir müssen schnellstmöglich wieder unsere Stabilität zurückgewinnen“, sagte Trainer Anouar Ddaou nach der jüngsten Niederlage, bei der sie den Gästen alle vier Treffer selbst auflegten. Gleiches gilt für die Effektivität der Angreifer – so viele Chancen, wie die Gonsenheimer gegen Morlautern versiebten, hätten es trotz der Gegentorfülle zu einem Sieg reichen können.
Gastgeber am Samstag ist der FC BW Karbach, Tabellenachter mit nur drei Punkten Rückstand auf die Mainzer. Dessen Serie ist freilich noch schlechter: Die jüngsten vier Partien gingen allesamt verloren, in Quierschied, gegen den FCK II, in Worms und zuletzt mit 1:6 gegen den Tabellenführer. Anstoß: 15 Uhr.
VERBANDSLIGA SÜDWEST
TSG Bretzenheim 46 | Dass Timo Schmidts Mannschaft in ihren bislang drei Auswärtspartien leer ausging, ist kein Anhaltspunkt für gravierende Probleme mit Auftritten auf fremden Plätzen. Bei den Gegnern handelte es sich schließlich um die Mannschaften, die derzeit die Tabellenplätze eins bis drei belegen. Dennoch bleiben vorerst die Heimspiele der Schlüssel für eine sorgenfreie zweite Saison in der Liga. Am Sonntag würde ein Sieg gegen den TuS Rüssingen den Vorsprung des Tabellenachten auf die Abstiegszone auf vermutlich fünf Punkte vergrößern und für die nächsten Wochen etwas Entspannung versprechen.
Dass die Rüssinger als Fastabsteiger der vorigen Runde nicht mehr als Kanonenfutter wie beim damaligen 5:0 der 46er dienen werden, kann man spätestens nach dem jüngsten 3:1 gegen die TuS Marienborn als gesichert ansehen. „Es gab Umwälzungen im Kader, die zu mehr Qualität geführt haben“, sagt Schmidt. Nicht zuletzt verkörpert durch Julien Jubin, den Hattrickschützen gegen die Marienborner binnen elf Minuten.
„Der war in Speyer ein Guter“, sagt Schmidt über den Angreifer, von Arminia Ludwigshafen kamen drei Verstärkungen. Der technisch guten Mannschaft mit starken Individualisten könne man über deren begrenzte Fitnesswerte beikommen. „Wir müssen sie von Beginn an beschäftigen, damit ein Abnutzungseffekt eintritt.“
Läuferisch wird das für die TSG kein Problem sein, was die körperliche Robustheit angeht, sind die Probleme jedoch unübersehbar – der Preis der verjüngten Mannschaft. „Wir sind noch in einem Anpassungsprozess, aber der darf irgendwann kein Thema mehr sein“, sagt Schmidt. In die Zweite Mannschaft verabschiedet hat sich Außenverteidiger Benjamin Zähme nach Beginn seines Studiums. Am Sonntag fehlen zudem Lukas Fischer (Urlaub) und Corvin Böck (krank). Anstoß: 15 Uhr.
FC Basara Mainz | Der auf dem fünften Rang liegende Anführer des Tabellenmittelfelds erhält am Samstag die Chance, die Lücke zum Führungsquartett auf zwei Punkte zu verkürzen – an der Albert-Schweitzer-Straße tritt der viertplatzierte FC Bienwald Kandel an.
Die Fans dürfen viele Tore erwarten: Nicht weniger als 25 fielen in den jüngsten vier Duellen der beiden Mannschaften. Die Kandeler, vorige Saison im grauen Mittelfeld angesiedelt, sind bisher auf Augenhöhe mit den Topteams, ihr stärkstes Ergebnis gelang ihnen im Pokal mit dem 2:0 gegen Viktoria Herxheim. Allerdings folgte das Aus durch ein 1:3 beim Landesligisten TuS Hackenheim.
Auch der FC Basara musste sich gegen den FSV Offenbach aus dem Pokalwettbewerb verabschieden, wertvoller aber war die direkte Revanche am vorigen Wochenende mit einem umkämpften 4:2-Sieg beim Aufsteiger. Damit bleibt es bei einer einzigen Saisonniederlage der Mainzer, dem 0:4 zum Saisonauftakt gegen Eintracht Bad Kreuznach. Seither gab es lediglich das eine oder andere Unentschieden zu viel, um ganz vorne reinzustoßen. Anstoß: 16 Uhr.
LANDESLIGA SÜDWEST
SVW Mainz | So ansprechend das 2:2 beim bis dahin verlustpunktfreien Tabellenführer VfB Bodenheim auch war, es kostete die Weisenauer einen Rang in der Tabelle; die TSG Jockgrim verdrängte sie auf den achten Rang. Am Sonntag kann die SVW das im direkten Duell auf eigenem Platz wieder korrigieren.
Die TSG hat den zunächst etwas überraschenden Eindruck der ersten Saisonwochen bestätigt, dass sie sich nach dem sehr glücklichen Klassenverbleib der vorigen Saison dank solider Ergebnisse gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte im sicheren Mittelfeld einnisten kann. Weiter nach oben wird eher wenig gehen; bei der SVW hingegen scheint das noch nicht ausgemacht, gerade die jüngsten drei Ergebnisse weckten Hoffnungen.
Trainer Jochen Walter kann auf eine ausgeglichene, homogene Mannschaft bauen, bei der er problemlos durchwechseln kann, sollte es Ausfälle oder Formtiefs geben. 13 Tore in drei Spielen zeigen, dass seine Leute es für die Gegner sehr teuer machen kann, wenn sie die überlegene Mannschaft sind. Die Hoffnung ist, auch am Sonntag durch frühe Tore in diese Situation zu kommen. Anstoß: 15 Uhr.
VfB Bodenheim | Mit dem ersten Punktverlust der Saison im Derby konnten sie am Guckenberg gut leben; der Zähler aus dem Nachholspiel reichte schließlich, um an Tabellenführer SV Büchelberg vorbeizuziehen. Erstmals geht der VfB damit als Netto-Tabellenführer in einen Spieltag, wird am Sonntag beim drittplatzierten FSV Schifferstadt aber stark gefordert, den Platz zu verteidigen.
Die gute Performance des Vorjahressiebten kommt nicht ganz überraschend, aber es liegt an den Bodenheimern, durch einen Erfolg in Schifferstadt das Verfolgerfeld auf Distanz zu halten. Einziges Problem bleibt für Trainer Marco Jantz das Besetzungschaos in der Defensivkette. Das wird ihn angesichts der längerfristigen Ausfälle wohl noch eine ganze Zeit beschäftigen. Anstoß: 15 Uhr.