Verbandsliga | Peter H. Eisenhuth | 22.10.2023

Nur vom Ergebnis enttäuscht

Die TuS Marienborn unterliegt bei Hassia Bingen mit 1:3 (1:1).

Bingen. Der Freistoß, den Burak Tasci in der 17. Minute aufs Marienborner Tor schoss, war harmlos. So harmlos, dass Torwart Niclas Lantzsch keine Mühe hatte, in seiner Ecke abzutauchen und den Ball aufzuhalten. „Ich hatte mich schon umgedreht“, berichtete TuS-Trainer Kayhan Cakici, „dann hörte ich den Torschrei.“ Sein Keeper hatte die Kugel unter dem Körper durchrutschen lassen. „Leider ein Torwartfehler“ – und ein weiterer sollte folgen bei der 1:3-Niederlage im Verbandsligaspiel bei Hassia Bingen.

„Ich bin sehr enttäuscht“, sagte Cakici, bezog dies allerdings ausschließlich aufs Resultat, nicht auf die Leistung seiner Mannschaft. „Die war top. Wir haben ein super Spiel gemacht, das wir nicht nur nicht hätten verlieren dürfen. Wir hätten es gewinnen müssen.“ Der Marienborner Coach erkannte an, die Gastgeber hätten aufopferungsvoll gefightet und sich damit in gewisser Weise den Sieg verdient. „Aber es ist trotzdem unglaublich.“

Rimoldi unter die Latte, Klüber an den Pfosten

Nur fünf Minuten dauerte es, bis seine Leute den Rückstand egalisierten. Auf der linken Seite spielten sie sich durch, Matti Rieß schlug eine perfekte Flanke, Alexander Rimoldi drosch den Ball unter die Latte. Und dieses 1:1 hätte der Auftakt zu einer Wende sein können. Wenn beispielsweise Joshua Klüber, neben Rimoldi, Marc Beck und Moritz Breier einer derjenigen, die nach dem 0:3 in Bad Kreuznach ins Team zurückgekehrt waren, einen abgewehrten Ball ins Netz, statt an den Pfosten geknallt hätte. Oder Rieß nicht um eine Fußspitze einen Ball verpasst hätte. Oder Rimoldi nach einer Flanke von Moritz Freisler den gegen die Laufrichtung des Keepers geköpften Ball nicht knapp übers Tor befördert hätte.

Stattdessen gerieten die Gäste nach einer guten Stunde zum zweiten Mal in Rückstand: Lantzsch hatte einen Schuss abprallen lassen, Eray Öztürk staubte ab. „Dumm gelaufen, aber auch so was kann passieren“, sagte Cakici. Was nicht passierte: ein Handelfmeter für die TuS. „Den hätten wir nach einer Kreuznacher Abwehraktion bekommen müssen, Stützhand hin oder her.“

Tarek Schwiderski traf aus kurzer Distanz nicht ins leere Tor, sondern den Pfosten, Hassia-Torwart Fabian Haas verhinderte mit einer klasse Reaktion ein Eigentor. „Unfassbar, dass bei diesen vielen Chancen nicht das 2:2 herausgesprungen ist“, sagte Cakici. Die Schlussphase musste seine Mannschaft ohne den für zehn Minuten ausgeschlossenen Meikel Melament bestreiten – als sie alles nach vorne warf, um einen Punkt zu retten, lief sie in der Nachspielzeit in einen Konter, den Dogukan Tüysüz mit dem 1:3 abschloss.

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