Verbandsliga | Peter H. Eisenhuth | 27.06.2024

Dem TSC droht der doppelte Abstieg

Zwei Ausfälle, zwei Doppel im Matchtiebreak verloren: Die Ersten Herren vom Ebersheimer Weg stehen in der Verbandsliga nach einem 3:6 gegen den 1.TC Weilerbach mit dem Rücken zur Wand.
Jens Lübbert, an Position fünf eingesprungen, ärgerte sich über sein unstetes Spiel gegen Lucas Lambert.
Jens Lübbert, an Position fünf eingesprungen, ärgerte sich über sein unstetes Spiel gegen Lucas Lambert. | Bernd Eßling
Nikola Jovanovic stand gegen den Polen Dawid Wisniewski auf verlorenem Posten.
Nikola Jovanovic stand gegen den Polen Dawid Wisniewski auf verlorenem Posten. | Bernd Eßling
Pavle Nikolin ließ zwischendurch den Schläger bis auf den Nebenplatz fliegen, behielt gegen Paolo Dagnino aber im Matchtiebreak die Oberhand.
Pavle Nikolin ließ zwischendurch den Schläger bis auf den Nebenplatz fliegen, behielt gegen Paolo Dagnino aber im Matchtiebreak die Oberhand. | Bernd Eßling
Daniel Kirchner ließ im ersten Satz gegen Moritz Trocke einige Chancen liegen, im zweiten Durchgang ging es zu schnell.
Daniel Kirchner ließ im ersten Satz gegen Moritz Trocke einige Chancen liegen, im zweiten Durchgang ging es zu schnell. | Bernd Eßling

Mainz. Den direkten Wiederabstieg ihrer Zweiten Herren hatten sie beim TSC Mainz durchaus eingeplant; nach dem 2:7 bei der bislang ebenfalls sieglosen TSG Landau-Godramstein ist er praktisch besiegelt. Um Matchpraxis auf höherem Niveau zu sammeln, sollte die Verbandsligasaison dem Nachwuchs aber allemal dienen.

Inzwischen allerdings droht der Ersten Mannschaft vom Ebersheimer Weg das gleiche Schicksal. Nach dem 3:6 gegen den 1.TC Weilerbach tauschte sie mit den Pfälzern die Plätze und steht jetzt an vorletzter Stelle der Tabelle. „Abzusteigen wäre eine Katastrophe“, kommentiert Babak Momeni diese Entwicklung. Der Trainer war vor Saisonbeginn davon ausgegangen, dass es dem neu formierten Team um Daniel Kirchner gelingen würde, die Klasse sicher zu halten.

Bei der jüngsten Niederlage kam viel zusammen. Von der Absage der noch bei einem Turnier beschäftigten Nummer eins, Antoni Fabre, über eine Oberschenkelverletzung, die Mats Webers Einsatz im Einzel verhinderte, bis hin zu zwei im Matchtiebreak verlorenen Doppeln lief alles gegen die Mainzer.

Anzeige

Schmerzhafte Doppel-Niederlagen

„Mit Fabre hätten wir es vielleicht gewonnen, leider klappt es nicht immer, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Leute zusammenzubekommen“, bedauerte Momeni. Doch auch ohne den Franzosen hätte es zu einem Sieg gegen die bis dahin punktgleichen Gäste reichen können. „Die Doppel auf diese Weise abzugeben, hat den Jungs besonders wehgetan.“

Die Ersatzleute hievten das Durchschnittsalter des Mainzer Sextetts in neue Höhen. Ganz hinten sprang Martin Christmann (43) ein, gewann sein Einzel glatt in zwei Sätzen, musste sich danach jedoch wegen einer Taufe verabschieden. An fünfter Position kämpfte Jens Lübbert vergebens gegen eine 4:6, 4:6-Niederlage an und zeigte sich hinterher sichtlich unzufrieden.

Nikolin setzt sich durch

„Ich hätte nicht verlieren müssen, aber ich war zu unstet“, ärgerte sich der 50-Jährige über den zu raschen Wechsel zwischen starken Ballwechseln und einfachen Fehlern im Match gegen den 21 Jahre jüngeren Ex-Mombacher Lucas Lambert, den er einst selbst trainiert hatte. „Wir sind heute beide unter unseren Möglichkeiten geblieben, und er ist der verdiente Sieger.“

Bei Lübberts 3:2-Führung im zweiten Satz drohte Lambert nicht nur ein Matchtiebreak, obendrein sah er sich der Gefahr eines tieffliegenden Schlägers ausgesetzt – den freilich nicht sein Gegenüber geschleudert hatte, sondern der vom Nachbarplatz kam. Dort hatte gerade Pavle Nikolin einen gut aufgebauten Angriff nach drei Überkopfbällen nicht zu einem erfolgreichen Ende gebracht. Zwei Schmetterbälle brachte Paolo Dagnino erst aus der linken, dann aus der rechten Ecke zurück, den dritten donnerte Nikolin ins Netz.

Letztlich blieb die missglückte Aktion folgenlos, der TSCler setzte sich gegen den Italiener im attraktivsten und längsten Einzel des Tages mit 5:7, 6:4 und 10:4 durch. Da Levy Müller zuvor ebenfalls gepunktet hatte, ging es mit einem 3:3 in die Doppel. In den beiden anderen Einzeln blieben die Mainzer gegen die mit drei Ausländern angetretenen Pfälzer chancenlos.

Sieg in Schifferstadt ist Pflicht

Nikola Jovanovic mochte sich ganz vorne noch so sehr strecken, ohne den Polen Dawid Wisniewski beim 1:6, 3:6 gefährden zu können. Daniel Kirchner ließ beim 2:6, 0:6 gegen den sehr druckvoll und dennoch weitgehend fehlerfrei agierenden Italiener Moritz Trocker im ersten Satz zu viele Punkte liegen, um das Match ausgeglichener zu gestalten. „Im zweiten Satz habe ich die ersten drei Spiele zu schnell abgegeben“, räumte er ein, „bei 0:5 hat mein Gegner sich den ersten richtigen Fehlschlag geleistet.“ Dem Mainzer eröffnete sich die Gelegenheit für eine Ergebniskorrektur, nach zwei vergebenen Breakbällen aber machte Trocker den Sack zu.

Will der TSC seine Chance auf den Klassenverbleib wahren, ist ein Sieg am Sonntag beim TC Schifferstadt Pflicht. Der punktlose Tabellenletzte ist von der Papierform her deutlich schwächer besetzt – und die einzige Mannschaft, die bislang keinen Ausländer eingesetzt hat. Die TSC-Zweite empfängt um 10 Uhr den TC BW Bad Ems 2.

Alle Artikel von Tennis