Gegen eine Wand gelaufen
Zeiskam. Vorwärtsbewegung, Rückwärtsbewegung, Schnelligkeit, Zweikampfstärke: Wenn eine Mannschaft in all diesen Bereichen schlechter ist als der Gegner, kann sie nur ein glücklicher Zufall vor einer Niederlage bewahren. Auf den wartete die TuS Marienborn in der Verbandsligapartie beim TB Jahn Zeiskam vergebens. „Wir sind wie gegen eine Wand gelaufen“, kommentierte Kayhan Cakici die 0:5 (0:2)-Niederlage. „Das Ergebnis ist auch in der Höhe ganz klar verdient.“
Die Gastgeber hätten eine überragende Leistung abgespult und seien seinen Leuten in allen Belangen so sehr überlegen gewesen, „dass wir über den Spielverlauf im Detail gar nicht zu reden brauchen“, sagte der Marienborner Trainer. „Nachdem in den vergangenen Jahren mal wir, mal die Zeiskamer mit 2:0 geführt hatten und am Ende ein 2:2 stand, haben sie in dieser Saison die bessere Mannschaft. Das müssen wir anerkennen. 0:8 Tore in der Addition beider Spiele sagt ja etwas aus.“
„Was ist das für eine Liga?“
In der Tabelle hat sich der TB Jahn mit dem Dreier vor die TuS auf den sechsten Platz geschoben. „Aber was ist das für eine Liga, wenn eine solche Mannschaft nur 31 Punkte hat und im Prinzip auch nur noch um die goldene Ananas spielt?“, fragt Cakici. Die Antwort gibt er sich selbst: So stark sein die Verbandsliga in den vergangenen Jahren nie gewesen, was unter anderem mit der Zahl der Oberligaabsteiger zusammenhänge.
Mit halber Kraft könne man gegen eine solche Konkurrenz nichts reißen, für sein Team sei es wichtig zu verstehen, dass es trotz des vermeintlich sicheren Mittelfeldplatzes noch immer um den Klassenverbleib kämpfe. „Das sollten wir am nächsten Sonntag in Hauenstein erkennen lassen und das Jahr mit einem Sieg abschließen.“
Cakici setzt auf mentale Stärke
Eine entsprechende Reaktion wäre für Cakici keine Überraschung. Zum einen seien solche Aussetzer selbst in den erfolgreichsten Marienborner Verbandsligajahren immer wieder vorgekommen. „Ich erinnere mich da an ein 0:5 in Speyer…“
Zum anderen seien in Zeiskam ausnahmslos alle seine Akteure hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben. „Deshalb macht mich das nicht panisch, weil wir nach solchen kollektiven Aussetzern oft genug bewiesen haben, dass wir so etwas mental wegstecken und eine Woche später schon wieder ganz anders auftreten können.“