Der Lucky Punch ist gar keiner
Bretzenheim. Kurz vor Ende einer intensiven Begegnung fühlten sich die Gastgeber wie die Lucky-Punch-Sieger. Lukas Fischer hatte ein Zuspiel von Fatjon Bytyqi im Tor unter- und die TSG Bretzenheim 46 gegen Alemannia Waldalgesheim mit 1:0 in Führung gebracht. „Eigentlich war es ein 0:0-Spiel“, sagte Trainer Timo Schmidt später angesichts des zwar sehr ansehnlichen, aber chancenarmen Duells.
Insofern passte es trotz des damit verbundenen Schmerzes der Mainzer, dass den Gästen in der vierten Minute der Nachspielzeit der Ausgleich gelang. Nun gut, es hätte nicht „ausgerechnet Bertin Gelenbevi“ sein müssen, im Sommer von den 46ern zur Alemannia gewechselt, der nach einer abgewehrten Ecke und Flanken von beiden Seiten mit einem Schuss aus der Drehung Nico Mock überwand. „Aber unterm Strich war es ein gerechtes Ergebnis“, sagte Schmidt.
In dieser letzten Situation habe seine Mannschaft nicht so sauber verteidigt wie in den anderthalb Stunden zuvor. Selbst in der ersten Halbzeit, in der die Waldalgesheimer mehr Ballbesitz verbucht hatten, ließ die TSG keine zwingenden Abschlüsse zu. Der größte Teil des Geschehens zwischen den in gleichen Systemen agierenden Kontrahenten trug sich im Mittelfeld zu, beide Abwehrreihen agierten sehr aufmerksam und waren immer nahe an den Gegenspielern dran.
Padberg unterbindet Konter
Derweil Ex-Profi Pierre Merkel mit seinen Abschlüssen Mock nicht ernsthaft forderte, bot sich auf der anderen Seite Laurin Hake die größte Chance vor der Pause – am langen Pfosten frei zum Abschluss gekommen, traf der Bretzenheimer Außenverteidiger den Ball nicht richtig. Die bis dahin beste Offensivszene des Tabellenzweiten leiteten die 46er ein, indem sie einander in der eigenen Hälfte anschossen und einen Umschaltangriff ermöglichten, den Justin Padberg mit einen Foul klärten, für das die Waldalgesheimer vergebens die Rote Karte forderten. Nils Gräffs Freistoß wurde zu Mocks Beute (42.).
Nach dem Seitenwechsel bot sich ein verändertes Bild. Jetzt hatten die Bretzenheimer mehr vom Spiel und kombinierten sich allem Waldalgesheimer Pressing zum Trotz immer wieder schön nach vorne. Fischers Treffer schien die Belohnung dafür, erneut gegen eine der Spitzenmannschaften eine Topleistung abgerufen zu haben.
„Der Zeitpunkt des Ausgleichs ist bitter“, konstatierte Timo Schmidt, „trotzdem gibt mit das Spiel Zuversicht für die nächsten Aufgaben. Wenn wir uns immer so engagiert reinhängen, ist mir nicht bange, dass wir den Abstieg vermeiden können.“