Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 09.01.2023

Ein Kontakt – und dann muss der Kopf oben sein

SCHÖNEN GRUSS AUS ANDALUS (7) | Mit Tempo in die Tiefe spielen: Bo Svensson lobt am Montag viel und korrigiert, wenn's nötig ist. Für das Testspiel gegen den FC Luzern kündigt der Trainer des FSV Mainz 05 überraschend einen Kurzeinsatz von Maxim Leitsch an.

Aus Marbella berichtet Peter H. Eisenhuth.

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Marbella. Manchmal muss man einfach groß denken, um erfolgreich zu sein. Um diese Erfahrung sind sie seit Montagmorgen beim FSV Mainz 05 reicher. „Es ist eine gute Einheit geworden“, sagte Bo Svensson zum Abschluss, Betonung auf „geworden“. Anfangs hatte der Cheftrainer den Spielfluss vermisst – doch die Schuld lag offenbar nicht bei den Spielern. „Die Trainer hatten die falsche Spielfeldgröße festgelegt: zu klein. Auf dieser Fläche war es fast unmöglich, das zu zeigen, was wir sehen wollten.“

Nachdem die Maße korrigiert waren, lief’s nach Svenssons Geschmack. Zehn gegen zehn auf für den Laien immer noch kleiner Fläche und mit je zwei Minitoren schräg hinter den beiden gewohnt großen Gehäusen. Es entwickelte sich ein temporeiches Spiel mit möglichst schnellen Aktionen in die Tiefe, schönen Kombinationen, teils spektakulären Seitenverlagerungen. Svensson lobte viel, griff aber auch ein, wenn er Verbesserungsbedarf sah.

Delano Burgzorg beispielsweise machte er in einer Szene klar, dass es einer höheren Handlungsgeschwindigkeit bedürfe. „You make it: one, two, three“ – die Zahlen standen für die Ballkontakte des Niederländers – „and then you look“, monierte Svensson, dem dies zu lang dauerte. Der Kopf muss nach der Ballannahme nach oben, um sofort die Situation zu überblicken und potenzielle Anspielpartner zu entdecken oder Abschlussmöglichkeiten zu erkennen.

Gutes Positionsverständnis

Doch solche Szenen bildeten die Ausnahmen. „Wir hatten mit Ball ein gutes Verständnis für die Positionen, wir waren einigermaßen gut aufeinander abgestimmt in den Abläufen, wir haben ein paar ganz gute Angriffe gesehen“, resümierte der Trainer. „Deswegen war es positiv.“

Dem Testspiel am Dienstagnachmittag gegen den FC Luzern über 2x60 Minuten (ab 15 Uhr auf 05er-TV zu sehen) messe er einen hohen Stellenwert bei, sagte Svensson. „Wir haben ja insgesamt nur zwei Tests“ (am Samstag geht es am Bruchweg gegen die TSG Hoffenheim). Im Unterschied zu Bundesligapartien verzichten die Mainzer In Marbella allerdings auf einer tiefergehende Gegneranalyse, es geht zunächst mal nur darum, die eigenen Prinzipien durchzudrücken und zu sehen, wo die einzelnen Spieler in punkto Form und Belastbarkeit stehen.

Aaron außen vor

Etwas überraschend kündigte Svensson an, der gerade erst wieder ins Mannschaftstraining eingestiegene Maxim Leitsch könne eventuell zu einem Kurzeinsatz kommen. Auch die während der Tage in Andalusien nach Verletzungspausen dosiert herangeführten und wieder voll in die Einheiten integrierten Stefan Bell und Karim Onisiwo sollen „ein bisschen spielen“.

Zu früh komme ein Einsatz für Zehenbruchpatient Anton Stach („Sein Schmerzempfinden entscheidet, wann es so weit ist“), Eniss Shabani fällt wegen muskulären Probleme an der Oberschenkelrückseite aus, und Aaron wird wohl ebenfalls passen müssen. Der Spanier hatte am Sonntag einen Schlag auf den Fuß bekommen und konnte am Montag nicht trainieren.

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