Lotte Gretzler | 06.08.2024

Date mit Dirkules

Dirk Nowitzki ist der erfolgreichste Basketballer, den Deutschland bislang hervorgebracht hat, als erster Europäer wurde er in den USA zum wertvollsten Spieler gewählt. Heute ermöglicht er mit seiner Stiftung benachteiligten Kindern den Zugang zu Sport- und Bildungsangeboten. Eine Begegnung.
Das nennt man wohl „Dialog auf Augenhöhe“: Lotte Gretzler mit Dirk Nowitzki.
Das nennt man wohl „Dialog auf Augenhöhe“: Lotte Gretzler mit Dirk Nowitzki. | privat

Paris. Vier Plätze neben mir sitzt er – das deutsche Wunderkind, die Basketballlegende. Dirk Nowitzki. Dank des deutsch-französischen olympischen Jugendlagers haben wir die Möglichkeit, einen der besten Spieler der Basketballgeschichte zu treffen, den gebürtigen Würzburger, der es in der NBA als erster Europäer zum MVP brachte, zum wertvollsten Spieler einer Saison, und der 2023 als erster Deutscher in die „Naismith Memorial Basketball Hall of Fame“ aufgenommen wurde.

Begeistert erzählt er von seiner Karriere und davon, was der Sport ihm alles gegeben hat. Viele Höhen, aber auch Tiefen – er habe „so viel erlebt“. Dabei, sagt Nowitzki, sei er eigentlich schon immer ein eher schüchterner Typ gewesen und so gar nicht „für den Rummel gemacht“.

Gerade zu Beginn seiner Profikarriere, als er mit 19 Jahren in die USA zog, um für die Dallas Mavericks zu spielen, durchlebte er eine schwere Zeit. Er erzählt davon, alleine zu leben, zu kochen, Wäsche zu machen, neue Leute kennenzulernen – aber auch den Zweifeln und schlaflosen Nächten. Für den jungen Franken war es ein „Sprung ins kalte Becken“.

Auf den Punkt denken

Doch Freunde, die Trainer und auch die gesamte Fancommunity hätten ihn aufgebaut und motiviert, weiterzuarbeiten, sich auf sich selbst, sein Talent und seinen eigenen Fortschritt zu konzentrieren. Und irgendwann war „Dirkules“, wie sie ihn nannten, ein Weltstar. 82 Spiele in der Saison wurden zum Alltag, ebenso wie die Medien und der Ruhm, an die er sich mit den Jahren immer mehr gewöhnte.

In unserer Runde erzählt er, wie er sich immer wohler fühlte, wie während seiner 21 Jahre in der besten Basketballliga der Welt seine Nervosität vor den Spielen etwas abnahm und es von einem bestimmten Zeitpunkt an darum ging, sich selbst zu pushen. Dass ihm das besonders in den wichtigen Spielphasen hervorragend gelungen ist, steht außer Frage. Sein Geheimnis: im Moment bleiben, auf den Punkt denken, statt an das „große Ganze“, die Konsequenzen.

Gemeinschaft erfahren

Heute fördert Nowitzki mit seiner Stiftung „41“ (seine Rückennummer bei den Mavs) unter anderem Projekte, die wirtschaftlich  benachteiligten Kindern den Zugang zu Sport- und Bildungsangeboten ermöglichen. Die Stiftung hilft Kindern und Jugendlichen, das Beste aus ihren Möglichkeiten zu machen, ihre Potenziale zu erkennen und zu entwickeln. Durch Sport und Spiel erfahren sie Gemeinschaft und entwickeln spielerisch soziale Kompetenzen.

Nowitzki unterhält sich mit uns auf Augenhöhe und geht auf unsere Fragen intensiv ein. Für mich ist er eine beeindruckende Persönlichkeit und ein Botschafter des Sports, der seine Coaches und sein Umfeld zu würdigen weiß. Uns jungen Sportlern gibt er mit auf den Weg, für unser Ziel hart zu arbeiten. Seine Schlussworte lauten: „Finde deine Leidenschaft“.

 

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