DFB-Pokal | Peter H. Eisenhuth | 29.10.2024

Manches hängt von den Physios ab

Wer wird Jonathan Burkardt ersetzen? Ist Nadiem Amiri trotz Kapselverletzung in der Lage zu spielen? Hat es Sinn gegen den FC Bayern auf Defensive zu setzen? Fragen über Fragen vor dem Pokalspiel des FSV Mainz 05 am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen die Münchener.
Nadiem Amiri soll am Mittwochabend nur spielen, wenn dadurch sein Einsatz am Sonntag in Freiburg nicht gefährdet wird.
Nadiem Amiri soll am Mittwochabend nur spielen, wenn dadurch sein Einsatz am Sonntag in Freiburg nicht gefährdet wird. | Eva Willwacher

Mainz. Erst einmal hat Bo Henriksen die Klingen mit dem FC Bayern München gekreuzt – und ging aus diesem Duell reichlich verschrammt hervor. In der Rückrunde der vorigen Saison war das, in seinem vierten Spiel mit dem FSV Mainz 05, und manch einer fürchtete, das zarte Pflänzchen der Hoffnung auf den Verbleib in der Bundesliga sei mit dieser 1:8-Niederlage in der Allianz-Arena zertrampelt worden.

„Aber vielleicht war das gut, wir haben daraus gelernt und die nächsten elf Spiele nicht verloren“, sagt Henriksen vor dem nächsten Duell mit dem Rekordmeister, der am Mittwochabend in seiner Rolle als Rekordpokalsieger nach Mainz kommt. Angst? Nein, Angst verspüre er überhaupt nicht, versichert der Däne. „Fußball ist Spaß, muss immer Spaß sein“, auch wenn solche Klatschen wie im März das Vergnügen durchaus minderten.

„An einem guten Tag kann alles passieren“, sagt Henriksen, einen guten Tag gegen die Bayern werde seine Mannschaft allerdings nicht erwischen, wenn sie sich ganz aufs Verteidigen konzentriere. „Dann verlieren wir.“ Um eine Chance zu haben, die dritte Runde des DFB-Pokals zu erreichen, bedürfe es eines Ballbesitzanteils von 35 bis 40 Prozent und des Mutes, den Favoriten zu attackieren, offensiv zu spielen, ohne in Konter zu laufen. Beim Untergang im Frühjahr habe das Team eine sehr gute erste Halbzeit auf den Platz gebracht, „aber vier Tore nach Umschaltangriffen bekommen. Das müssen wir besser machen“.

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Onisiwo eher nicht in der Anfangsformation

Und dann muss sich noch jemand finden, der die Tore schießt, die Jonathan Burkardt wegen der am vorigen Samstag erlittenen Muskelverletzung in den nächsten Wochen nicht schießen kann. Gegen Borussia Mönchengladbach durfte Armindo Sieb den Mittelstürmer nach 20 Minuten ersetzen, am Mittwoch von Beginn an in dieser Rolle aufzulaufen, wäre für den 21-Jährigen sicher etwas Besonderes – die Münchener haben ihn im Sommer leihweise für zwei Jahre an die 05er abgegeben. „Er hat den Gladbacher Verteidigern Probleme bereitet, das soll er auch gegen München machen wenn er spielt“, sagt Henriksen. „Aber wir haben mehrere Möglichkeiten.“

Karim Onisiwo, der Routinier in der Mainzer Offensive, scheint nach einer Verletzungspause freilich noch kein Mann für die Anfangsformation zu sein. Nelson Weiper, der Youngster, könnte von Burkardts Zwangspause am ehesten profitieren, kam zuletzt laut der Physioabteilung aber für maximal 20 Minuten infrage, wie Henriksen berichtet.

Deren Urteil wird auch im Fall von Nadiem Amiri den Ausschlag geben. Nur wenn sie versichern, dass der Spielmacher trotz lädierter Kapsel im Sprunggelenk am Mittwoch mitwirken kann, ohne dass dies einen Einsatz am Sonntag in Freiburg gefährdet, werde er Amiri aufstellen, sagt der Trainer. Die Liga ist denn doch eine Spur wichtiger als der Pokal.

Nebel darf nicht zu nett sein

Einen großen Schritt in Richtung Stammplatz hat Paul Nebel gemacht. Gegen Gladbach erstmals in der Anfangsformation, avancierte der vorne rechts eingesetzte 22-Jährige zu einem der auffälligsten Akteure auf dem Platz. „Es ist wichtig, Paul als Halbraumstürmer gefunden zu haben“, sagt Henriksen, was insofern wundert, als Nebel nach zwei Leihjahren in Karlsruhe als Halbraumstürmer zurückgekehrt war.

Dass er erst jetzt zum Zug kam, hatte zwei Gründe: Zum einen sah Henriksen in ihm vor allem einen Schienenspieler, zum anderem „war Paul anfangs zu bescheiden. Er ist ein sehr guter Mensch, und er ist sehr nett. Aber er darf nicht zu nett sein, sondern muss sich seinen Platz nehmen“.

Das scheint dem U-21-Nationalspieler fürs Erste gelungen, seine Performance übertraf die von Sieb und erst recht die des koreanischen Neuzugangs Hyunseok Hong auf dieser Position deutlich. Zumal in seinem Sog Anthony Caci zu einer sehr starken Leistung auflief. „Caci hat sein bestes Saisonspiel gemacht“, lobt Henriksen. In keiner der bisherigen Kombinationen habe der französische Außenverteidiger so aufgedreht wie mit Nebel – „nach einer solchen Verbindung hatten wir gesucht“.

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