Peter H. Eisenhuth | 25.02.2020

Athletin kritischer als der Coach

Grundsubstanz aufgebraucht: Bei der Hallen-DM ist Nicole Krämer vom TSV Schott mit 8,74 Sekunden über 60 Meter Hürden nicht zufrieden.
Nicht optimal, aber auch nicht enttäuschend schlecht kam Nicole Krämer in Leipzig über die Hürden.
Nicht optimal, aber auch nicht enttäuschend schlecht kam Nicole Krämer in Leipzig über die Hürden. | Wolfgang Birkenstock

Leipzig. Nicht zum ersten Mal hatte sich Nicole Krämer für Deutsche Meisterschaften qualifiziert. Neu war vor den Hallen-Titelkämpfen in Leipzig allerdings, dass die Leichtathletin des TSV Schott Mainz nicht an letzter Stelle der Meldeliste über 60 Meter Hürden stand. Dass sie dennoch keine Chance haben würde, über die Halbfinale genannten vier Vorläufe hinauszukommen, war absehbar. Dass sie mit ihrer Zeit von 8,74 Sekunden unzufrieden war, sprach für sie.

Matthias Ströher ging mit seiner Athletin weniger kritisch ins Gericht. „Es war kein sehr guter Lauf“, sagte er. „Die letzten drei Schritte vor der ersten Hürde waren nicht gut, und zwei Hürden hätte sie besser nehmen können. Aber die Leistung war keine Enttäuschung.“ Krämer sei immerhin ihre drittschnellste Zeit gelaufen – „und wenn man bei einer DM unter der Bestzeit des vorigen Jahres bleibt, ist das okay“.

Unter 13,99 und 12,00 bleiben

Nicht vergessen dürfe man bei der Beurteilung der Leistung, dass die Hürdensprinterin wegen universitärer Prüfungen seit dem 7. Januar zwar diverse Wettkämpfe absolviert hatte, aber nur einmal trainieren konnte. „Sie hat sich von Wettkampf zu Wettkampf gesteigert, aber irgendwann reicht die Grundsubstanz nicht mehr“, sagte Ströher. „Unterm Strich war es ein schöner Abschluss der Hallensaison.“

Zehn Tage Training, eine Skiexkursion mit der Uni, erneutes Training, und dann geht’s am 22. März ins Trainingslager nach Mallorca – so sieht Krämers Vorbereitung auf die Freiluftsaison aus, die für sie am 1. Mai bei den vom TSV Schott ausgerichteten rheinland-pfälzischen Staffelmeisterschaften beginnt. Ziel für den Sommer ist es, die bei den Deutschen Meisterschaften 2019 in Berlin aufgestellte Bestzeit von 13,99 Sekunden über 100 Meter Hürden zu unterbieten.

„Irgendwas zwischen 13,75 und 13,85 wäre cool“, sagt der Coach. „Und vielleicht kommt sie über 100 Meter legal unter 12 Sekunden“ – voriges Jahr gelangen ihr 11,94, allerdings bei zu starkem Rückenwind.

 

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